Packrafts
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Einleitung
Nutzen und Einsatzspektrum
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Erfahrungen und Tests
Tipps und Tricks
Nützliche Links
Einleitung zurück zur Liste
Seid Ihr erfahrene Packrafter? Sucht Ihr Insider Tipps für Erfahrene? Sucht Ihr nach Erfahrungswerten von Packrafter zu Packrafter? Dann seid Ihr hier falsch. Aktuell besitzen wir weder ein Packraft, noch haben wir konkrete Touren geplant oder sind praktische Erfahrungen vorhanden. Macht Ihr Euch aber gerade mit dem Thema vertraut, dann könnt Ihr hier unsere Recherchen, Ideen und theoretischen Inspirationen mit verfolgen.
Wie kommt man auf das Thema „Packrafting“? Vor geraumer Zeit legten wir uns ein sackschweres Gfk-Kanu zu, um auf der Allier dahin zu paddeln. Mit der Zeit stellten wir fest, dass ein reiner Bootsurlaub für uns zu langweilig war. Wir sahen jedoch im Transportmittel Boot ein gewisses Mittel zum Zweck. Viele Destinationen planten wir immer ausschließlich auf dem Landweg, auch wenn genügend Wasserflächen vorhanden war. In Zeiten von Corona und natürlich mit optimistischen Träumen im Hintergrund trafen wir Anfang 2021 eine Entscheidung. Unser Kanu wurde verkauft, um das dadurch gewonnene Geld in Packrafts zu investieren.
Mit dem neu gewonnenen Fortbewegungsmittel stehen uns nun neue Ziele, neue Herausforderungen und neue Abenteuer bevor. Wilde Flüsse in Sibirien, die raue Westküste Grönlands oder einfach mal ein spontaner Ausflug zur Mecklenburger Seenplatte – Mit ultraleichten Packrafts sollte das nun kein Traum mehr bleiben, sondern pure Realität.
Nutzen und Einsatzspektrum zurück zur Liste
Der Nutzen eines Packrafts geht klar aus der Wortbildung hervor: Pack = Rucksack und Raft = Floß/ Boot. Daraus ergibt sich ein klarer Nutzen, für was diese Boote konzipiert worden. Durch Einsatz hochwertiger und leichter Materialien erreichen diese aufblasbaren Boote ein dermaßen kleines Packmaß und geringes Gewicht, dass man sie ohne Probleme im Rucksack verstauen kann. Trotz allem sind sie robust genug, um auch im Wildwasser benutzt zu werden.
Als kleines Spaßboot für den Wochenendausflug sind sie primär nicht entworfen, da diese Boote sehr hochpreisig sind. Außerdem sind sie nur sekundär dafür gedacht, im permanent aufgeblasenen Zustand für lange Extremtouren in rauen Gefilden genutzt zu werden. Dafür gibt es Kajaks oder Kanus in fester Bauweise. Die Packrafts jedoch kannst Du temporär und jederzeit nutzen, ohne das sie Dir lästig werden, wenn sie gerade mal nicht gebraucht werden. So finden Sie jederzeit im Kofferraum im Auto, in der Packtasche am Reiserad oder halt im Rucksack beim Trekking Platz.
Sie hat man immer spontan zur Hand und kann flexibel auf Gegebenheiten reagieren. Steht man vor einem großen See, muss man diesen nicht weit umlaufen, sondern kann ihn bepaddeln. Will man zu einer einsamen Insel, ist diese nun nicht mehr unerreichbar. Will man einen Fluss sicher queren, ohne das sein Gepäck nass wird, unterstützt Dich hier auch wieder das Packraft. Möchte man auf einem Fluss schneller vorankommen, kann man sich auch mal entspannt treiben lassen. Ich für mich persönlich sehe hohes Einsatzpotential bei Wanderern, die aus reinen Landgängen kombinierte Land-Wasser-Touren machen möchten und somit eine größere Auswahl an Wegenetzen haben, gerade in unberührter Wildnis.
Jedoch gibt es die Packrafts auch als Wildwasser Varianten mit Spritzdecke und Beingurten. Diese sind dann meist auch schwerer und stabiler. Seltener wird man einen Packrafter sehen, der seinen schweren Rucksack vorn auf sein Packraft geschnallt hat. Erstens würde es sein Fahrverhalten und den Schwerpunkt verändern und zweitens würde es das Boot verbreitern und schmale Wildwasserpassagen wären nicht mehr machbar. Natürlich gibt es auch eine Kombi aus Wildwasser Packraft und Trekking Packraft. So gibt es durchaus Boote, die einen gesunden Mix bieten. Bei noch akzeptablen Gewicht sind auch Wildwasserstellen bis zum 2.Grad möglich.
Vor- und Nachteile zurück zur Liste
Vorteile
- Grundlegend wurden sie konzipiert, um Gewicht zu sparen. Mittlerweile gibt es sogar noch die UL (Ultraleicht) Kategorie mit Booten unter 1.5 Kilogramm. Das Gewichtsmittel liegt um die 3 Kilogramm und endet nach meinem Empfinden bei 6 Kilogramm.
- Aufgrund des kleinen Packmaßes sind sie ohne großen Aufwand zu transportieren. Man kann sie durchaus als Überall-dabei-Boote bezeichnen.
- Es gibt Boote, die durchaus bis zu 270 Kilogramm Zuladung vertragen. Dies wird durch die großen Schlauchdurchmesser um die 30 Zentimeter erreicht, die genügend Auftrieb geben.
- Sie sind schnell einsatzbereit und mit ein wenig Übung ist man in 10 Minuten startklar. Mit einem großen Pumpsack oder einer Handpumpe presst man anfangs viel Luft hinein. Am Ende wird der Maximaldruck mit der Atemluft erreicht.
- Trotz des geringen Gewichts sind die Packrafts einigermaßen widerstandsfähig und halten mehr aus als man denkt.
- Wie schon erwähnt liegt ein großer Vorteil im Überwinden von Hindernissen wie Flüsse, Seen, Fjorde oder auch Sumpfgebieten. Das schafft neuen Spielraum für Wandertouren, die ohne Packraft unmöglich gewesen wären.
- Wenn ein Packraft wirklich mal ein Loch haben sollte, kann dies schnell vor Ort mit einem Reparturkit geflickt werden. Auch längere Risse sind mit dem passenden Kleber kein Problem.
Nachteile
- Natürlich ist der hohe Preis auf den ersten Blick abschreckend. Klar gibt es Boote im unteren dreistelligen Bereich, aber die Regel ist eher der obere dreistellige bis untere vierstellige Bereich. Gute Boote bekommt man in einer Preisspanne zwischen 500 und 1.300 Euro, je nach Ausstattung und Größe.
- Die Boote sind in Ihrer Stabilität keinesfalls mit Booten in fester Bauweise (GFK) vergleichbar. Durch die aufblasbare Konstruktion ist irgendwann auch die Fahnenstange in Hinsicht auf Zuladung von Personen und Gepäck erreicht. Während GFK Boote auch 5 Personen mit einer Zuladung von 700 Kilogramm locker aushalten, gibt es Packrafts nur für maximal 2 Personen und einer Zuladung um die 270 Kilogramm.
- Auch die Robustheit ist ein Nachteil. Gerade der dünne Boden, der meist nur aus 420er Denier Urethan Nylon besteht und Euch vom Wasser trennt, ist eine Schwachstelle gegenüber Booten in fester Bauweise.
- Bei den meisten Booten sitzt man auf einem kleinem Sitzpolster auf dem dünnen Boden. Bei kaltem Wetter und eisigen Wasser dringt die Kälte extrem von unten durch den Boden in Beine und Po. So jedenfalls meine theoretischen Annahmen. Es gibt zwar auch Boote, die Sitznetze oberhalb der Schläuche haben. Die dadurch erzeugte hohe Sitzposition ist aber in anderen Belangen von Nachteil.
- Nicht außer Acht zu lassen ist am Ende das Zusatzgewicht eines Packrafts. Mit Boot, Paddel und Weste kommt man schnell auf 5 Kilogramm Mehrgewicht im Rucksack. Wenn bei einer langen Wildnistour jedes Gramm zählt, überlegt man dann doch schnell, ob ein Packraft zwingend notwendig ist.
- Packrafts sind sehr windanfällig und der Geradeauslauf befriedigend. Bei letzterem kann man Abhilfe durch eine zusätzliche Finne schaffen.
Hersteller und Vertrieb zurück zur Liste
Packrafting würde ich immer noch als Nische betrachten. Der Eindruck entsteht, wenn man anfängt, nach Herstellern und Vertriebswegen sowie Erfahrungen zu suchen. Es strömen zwar immer wieder neue Hersteller auf den Markt und mit immer innovativeren Materialien und Ideen wird an der Preis- und Gewichtsschraube gedreht, doch grundlegend konnte ich folgende Hersteller ausfindig machen, die sich in Ihrer Philosophie, Ihrem Angebot und vor allem den Preisen teilweise signifikant unterscheiden. Es gibt noch eine Handvoll weitere Marken wie bspw. Sputnikraft. Die kamen aber entweder aufgrund fehlende Informationen oder unmöglicher Vertriebswege nicht für mich in Frage und werden auch nicht aufgelistet.
Alpacka
Was bei den Zelten Hilleberg und bei den Schlafsäcken Western Mountaineering ist, stellt Alpacka bei den Packrafts dar. Sie produzieren handgemachte Boote in den USA und liefern dabei eine überwältigende Qualität ab, jedoch auch bei überwältigenden Preisen. Die Lieferzeiten dauern bis zu drei Monate, da die Boote in Handarbeit auf Bestellung gebaut werden. In Europa konnte ich bei Packraft-Europe in Österreich und Paddlershop in der Schweiz Alpacka’s ausfindig machen. Ersterer Shop hat sogar fünfmonatige Lieferzeiten. Bei Paddlershop scheinen sie lagernd und gleich lieferbar zu sein, sind aber im Schnitt 10 bis 15 Prozent teurer. Will man sich ein Alpacka aus den USA bestellen, sollte man hinzukommende Einfuhrzölle und Mehrwertsteuer berücksichtigen. Auch Garantieansprüche sind schwerer umsetzbar.
Alpacka bietet robuste Boote mit Böden in 840 Denier an. Sie bauen nicht die leichtesten Boote, aber sicher die mit dem besten Gewichts-Leistungs-Verhältnis. Preislich sind sie eher im hochpreisigem Segment angeordnet. Boote unter 1.000 Euro findet man eher selten. Wenn man also nicht auf jedes Gramm und jeden Euro achten muss und ein langlebiges Produkt sucht, welches des Öfteren zum Einsatz kommt, dann ist man bei Alpacka sehr gut aufgehoben.
Anfibio
So lautet der Name der eigenen Hausmarke des Packrafting-Stores aus Leipzig. Nur hier kann man sie erwerben. Der Hersteller siedelt sich im mittleren bis höherem Preissegment an und das bedingt durch die Herstellung in China. Die Qualität und vor allem das Gewicht überzeugt. Diese Marke ist gut geeignet für Gewichtsfetischisten und Gelegenheitspaddler. Auch Einsteiger finden hier Packrafts unter 400 Euro und können sich dem Thema Packraft langsam nähern ohne gleich einen finanziellen Ruin zu erleiden.
Neben Packrafts bietet Anfibio ein umfangreiches Angebot an Zubehör. Angefangen bei Paddels, über Schwimmwesten bis hin zu Packsäcken, Sitzpolstern und Sicherheitszubehör. Außerdem bietet Anfibio einen Reparatur- und Installationsservice an. Die Optik und Farben des Herstellers, sowie die Form der Boote sagt mir sehr zu.
Nortik
Dieser Hersteller ist der Jack Wolfskin unter den Booten. Es gibt unzählige Vertriebskanäle und sicher ist dieser Name für Neulinge fest verbunden mit Packrafts. Die deutsche Marke aus Ulm produziert seine Boote in Russland und kann somit ein gutes Preis-Leistungsverhältnis anbieten. Die Produktpallette um die 500 Euro ist groß und wohl Jeder wird hier ein Boot für seinen Einsatzzweck finden.
Mit Nortik kann ich persönlich nicht warm werden. Sie bieten mir zu wenig Zuladung bei zu hohem Eigengewicht an. Es fehlen mir nebenbei detailliertere Angaben zu den Materialien, die für den Schlauch und den Boden verwendet werden.
MRS
Der Hersteller Micro Rafting System wird ebenso von Packrafting-Store in Leipzig vertrieben und die Boote werden auch in China hergestellt. Da jedoch hochwertigere bzw. robustere Materialien als bei Anfibio verwendet werden, liegen die Preise hier überwiegend im vierstelligen Bereich. Preis und Qualität ähneln hier stark dem Hersteller Alpacka. Einen großen Nachteil haben die MRS Boote: Unter drei Kilogramm bekommt man kein Boot. Wer also lange Wartezeiten bei Alpacka vermeiden möchte und nicht auf jedes Gramm schaut, der findet bei MRS definitiv äquivalenten Ersatz.
Kokopelli
Während man beim US-Hersteller Alpacka wenigstens noch einige wenige Vertriebskanäle in Europa findet, muss man bei diesem amerikanischen Hersteller direkt bestellen. Der Packrafting-Store bietet zwar drei Modelle von Kokopelli an, wer aber was anderes unter den 11 Modellen sucht, hat Pech. Mich hatte das Hornet lite und Rogue lite interessiert, aber eine Bestellung in den USA schließe ich kategorisch aus.
Ansonsten ist Kokopelli günstiger als Alpacka, da sie zwar die Boote in USA entwickeln, aber in China produzieren lassen. Dafür, dass sie die Böden meist nur mit 210 Denier ausstatten, sind sie mit über zwei Kilogramm recht schwer. Persönlich bin ich auch nicht von der extrem eckigen Optik überzeugt. Wer jedoch Alpacka Qualität zu Kokopelli Preisen sucht und dabei das Gewicht außer Acht lässt, findet mit umständlicher Bestellung in den USA vielleicht sein Traumboot.
Frontier
Dieser Hersteller ist etwas unbekannter und wird in Europa nicht direkt in Shops vertrieben. Etwas unseriös erscheint mir das Umwerben von potentiellen Kunden. Als ich der Packrafting Deutschland Gruppe bei Facebook beigetreten war, schrieben mich zwei Frontier Vertreter an und umwarben mich mit fadenscheinigen Angeboten. Das hat mich abgeschreckt.
Auf der Homepage des Herstellers https://www.audacsports.com findet man zwar Beschreibungen und Pdf-Kataloge, aber keine Preise. Daher kann ich nur wenig zu dieser Marke sagen. Optisch und auch farblich machen sie was her, wenn sie dabei auch ein wenig zu schwer sind. Persönlich kommt für mich dieser Hersteller aufgrund seiner Intransparenz nicht in Frage. Außerdem möchte ich ungern ein Packraft direkt aus China beziehen.
Features und Accessoires zurück zur Liste
Nur mit einem Packraft kommt man nicht voran. Von immenser Bedeutung ist also ein Paddel. Schwimmweste, Sitzpolster, Rückenlehne, Reparaturkit, Packsäcke und zusätzliche Fixpunkte sind weitere Accessoires, die bei dem Einen nicht fehlen dürfen und die ein Anderer wiederum nicht braucht. Außerdem bieten die meisten Hersteller bei diversen Modellen bestimmte Features an, die gegen Aufpreis direkt beim Bootskauf möglich sind. Am Ende kann es gut sein, dass man für alle Features und Accessoires noch einmal den gleichen Preis wie für das Boot an sich hinlegt.
Features
Innenstauraum – Besondere Aufmerksamkeit sollte man hier den innenliegenden Stauräumen schenken, die sich in den Schläuchen befinden. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er es nutzen wird oder nicht. Neben dem Aufpreis muss man nämlich auch ein Mehrgewicht akzeptieren. Als Rucksacktourist sind sie eher unbrauchbar, für Radler durchaus von Nutzen. Aufgrund des kleinen Schlauchdurchmessers kommen am Ende nur eingeschränkte Gepäckstücke wie eine längliche Isomatte oder ein Zelt in Frage.
Verdeck – Ein weiteres Feature sind die Verdecks mit Spritzschürzen, meist in Kombi mit Schenkelgurten, die für Wildwassereinsätze gemacht und gedacht sind. Hier gibt es unterschiedliche Ausführungen, je nach Hersteller. Nur wenige Verdecks sind abnehmbar und nachträglich sind sie nur mit großem preislichen wie zeitlichen Aufwand nachrüstbar.
Finne – Bei Anfibio kann man gleich beim Bootskauf eine abnehmbare Finne mit bestellen. Diese sorgt für einen besseren Geradeauslauf, gerade bei Einer Packrafts. Will man die Finne an seinem Packraft nachrüsten, gibt es Fixpunkte und Finne separat als Nachrüstkit bei Packrafting-Store zu kaufen.
Sitz – Entweder ist im Lieferumfang bereits ein Sitz oder mehrere enthalten oder gegen Aufpreis gleich bei Bootskauf erhältlich. Hier wird zwischen Komfort, Gewicht und Preis unterschieden. Alle Sitze sind aufblasbar, die meisten Lehnen auch. Üblicherweise sind die Sitzkissen an die Bootsform angepasst, die meisten nur zu Abdeckung der Po-Sitzfläche. Es gibt aber auch Matratzen, die den gesamten Innenboden abdecken.
Accessoires
Paddel – Die Packrafts werden mit Doppelpaddel gefahren. Auch hier wird wie bei den Booten auf Packmaß und Gewicht geschaut und danach orientiert sich auch der Preis. Wichtige Kriterien beim Paddelkauf sind die Länge, Teilbarkeit, Winkeleinstellung, Paddelblattgröße und Tropfringe. Als Materialien werden Aluminium, Fiberglas oder Carbon verwendet.
- Die Länge ist abhängig von deiner Körpergröße und der Bootsbreite. Da die meisten Packrafts aber weit über 70 Zentimeter breit sind, sind Paddel mit Längen jenseits der 210 Zentimeter empfehlenswert. Einige Paddel sind +/- 10 Zentimeter in der Länge variierbar. Daher würde ich eher zu einem längeren Paddel tendieren, wenn nicht zwingend Wildwasser gefahren wird. Doppelpaddel mit Längen bis zu 240 Zentimeter sind also ratsam.
- Die Teilbarkeit der Paddel ist wichtig, um diese am/im Rucksack zu verstauen, aber auch auf dem Flug zu transportieren. Bei zweiteiligen Paddeln kann somit eine Hälfte locker 120 Zentimeter lang sein. Besser sind also vier- oder sogar fünfteilige Paddel, die man besser verstauen kann.
- Mit Verwunderung traf ich bei meiner Suche auch auf Doppelpaddel, die keine Winkeleinstellung bieten. Für mich ist das jedoch von hoher Wichtigkeit, da man ein Doppelpaddel in der Regel verdreht. Ob die Winkeleinstellung dann stufenlos ist oder in bestimmten Schritten, ist nebensächlich.
- Es bringt Dir ein leichtes Paddel nichts, wenn am Ende an der Paddelblattgröße gespart wurde. Üblich sind Größen um 45 x 15 Zentimeter, um genügend Vortrieb zu bekommen. Alles was darunter ist, wie bspw. das Anfibio Fly Paddel gilt eher als Not- oder Kinderpaddel.
- Die Paddel aus Aluminium sind die günstigsten und schwersten. Man bekommt sie schon für 50 Euro bei einem Gewicht um die 1100 Gramm. Wer noch einmal soviel für die Paddel wie fürs Packraft ausgeben möchte, kann sich gern Werner Paddel holen. Ich persönlich habe nach dem besten Preis-Gewichtsverhältnis gesucht. Fündig wird man dann bei Carbon oder Fiberglas Paddeln. Diese kosten dann zwar schon um die 150 bis 200 Euro, wiegen aber nur noch 700 Gramm. Meist sind dann auch die Paddelblätter aus Carbon
- Tropfringe oder neumodische Tropfnasen verhindern, dass Wasser am Paddelschaft in dein Boot läuft, wenn Du die eine Paddelhälfte nach oben bewegst, während die andere ins Wasser eintaucht.
Schwimmweste – Klar, kann man auch eine vollwertige Schwimm- oder Rettungsweste mitschleppen, die Euch auch bei Ohnmacht über Wasser halten und in die korrekte Position drehen. Die sind auch durchaus leicht, aber im Packmaß der reinste Horror. Für Packrafting sind daher Schwimm- oder Auftriebshilfen von Vorteil. Sie gibt sie in aufblasbarer oder fester Form. Diese Westen geben Einem genügend Auftrieb, um über der Wasseroberfläche zu bleiben, jedoch sollte man selbst schwimmen können. Aufblasbare Modelle wiegen um die 400 Gramm und kosten rund 100 Euro. Es gibt auch namenlose Westen bei Amazon für einen Viertel des Preises und machen ebenso einen guten Eindruck.
Rückenlehne – Fraglich ist, ob man eine Rückenlehne benötigt, wenn man sich auch am wulstigen Schlauch anlehnen kann. Sitzt eine zweite Person mit im Boot, sollte diese auf jeden Fall eine Rückenlehne bekommen. Die Variante, dass sich der Vordermann an den Schienenbeinen des Hintermannes anlehnt halte ich für sehr unkomfortabel.
Packsäcke – Während man sich bereits überlegt haben sollte, wie man seinen großen Trekkingrucksack auf dem Boot verpackt (Mülltüte, Flight Cover etc.), gibt es wasserdichte Packsäcke, die für die Packrafts maßgeschneidert worden. Sogenannte DeckPacks werden vorn oder hinten an den vorinstallierten Fixpunkten angeschnallt und sind zu 100 Prozent wasserdicht. Meist ist in den Taschen genügend Platz für Technik, Wertsachen und Ausweispapiere.
Reparaturkit – Bei den Herstellern sind unterschiedliche Reparaturkits dabei. Manche liefern nur die passenden Materialien in der passenden Farbe mit, andere auch den dazugehörigen Kleber. Es empfiehlt sich auf jeden Fall eine Auswahl an selbstklebenden Flicken mitzunehmen, rund wie rechteckig.
Fixpunkte – Grundsätzlich sind die Boote mit Fixpunkten auf den oberen Schläuchen ausgestattet. Doch manchmal gefällt Einem persönlich weder die Anzahl, noch die Lage dieser Fixpunkte. An Ihnen kann mit einer Zugkraft von bis zu 175 Kilogramm alles Wichtige arretiert werden. So sind nach meinem Verständnis vorn vier Fixpunkte nötig, um einen Rucksack zu sichern, bei einem Zweier sind zwei weitere Fixpunkte in der Mitte für die Lehne sinnvoll und hinten sollten auch vier Fixpunkte sein. Ist dem nicht so, kann man mit dem Nachkauf von Fixpunkten nachrüsten. Dazu ist noch ein spezieller PU-Kleber inkl. Härter notwendig. Wer sich das Anbringen solcher Punkte nicht selbst zutraut, sollte den Händler seines Vertrauens fragen. Gegen Aufpreis erledigen die Händler nicht nur Reparaturen, sondern auch Modifikationen und Upgrades.
Erfahrungen und Tests zurück zur Liste
folgt
Tipps und Tricks zurück zur Liste
Schon vorher, aktuell nur theoretischer Packraft Besitzer, habe ich mich mit dem Gedanken auseinandergesetzt, wo man überall Gewicht sparen könnte. Schließlich ist es ja die Intention von Packrafts, leicht zu sein, um ein „Immer-dabei-Boot“ zu sein. Neben diesen Überlegungen machte ich mir auch andere Gedanken. Wo und wann werden wir die Packrafts später nutzen? Wie intensiv werden wir sie nutzen? Wo macht Gewichtseinsparung Sinn, wo nicht? Hier nun meine Überlegungen:
- Da wir uns ein Einer und ein Zweier zulegen wollen, mussten wir intern erst einmal abklären, wer mit wem im Boot sitzt. Dann haben wir unsere Körpergewichte zusammenaddiert und auch noch mögliches Gepäck drauf geschlagen. Mit etwas Puffer sollten dann Werte im Raum stehen, die die Zuladung angeben. Danach haben wir uns dann bei der Packraft Auswahl orientiert. Zukunftsweisend wäre es bei uns zwar der Idealfall gewesen, später das Zweier allein mit zwei Erwachsenen zu nutzen, wenn unser Sohn mal nicht mehr mit auf Reisen möchte, aber hier wäre nur das Alpacka Explorer 42 mit 272 Kilogramm Zuladung in Betracht gekommen. Dafür ist es aber nach jetzigem Stand zu schwer. Wir können also, wenn es mal soweit sein sollte, beide Anfibios verkaufen und uns dann ein neues Zweier holen.
- In den meisten Zweier sind keine Mittellehnen für den Vordermann angedacht. Ab und an fehlen dort sogar die Fixpunkte. Man denkt hier sehr praktisch und beruft sich auf Lösungen wie „Hintermann-Beine sind Vordermann Lehne“. Klar, das spart Gewicht, doch weder für den Vorder- noch für den Hintermann scheint das eine komfortable Lösung. Neben dem Gewichtes des Bootes und der zwei Sitzpolster (je 250 Gramm) kämen hier also noch das Gewicht einer Rückenlehne (200 Gramm) hinzu. Mal ganz davon abgesehen, dass solche simplen aufblasbaren Sitze um die 50 bis 60 Euro kosten, decken sie nur den Po-Bereich und nicht den gesamten Boden im Boot ab. Das hat einerseits Nachteile bei kaltem Wasser und andererseits den direkten Kontakt zu eindringendem Wasser von oben. Nach ein wenig Überlegungen und Gedankenspielen kam ich zu dem Entschluss, dass man weder die Sitzpolster, noch die extra dafür konzipierte Rückenlehne benötigt. Da wir in unserem Urlauben immer die aufblasbaren Therm-a-rest Neoair x-lite mit dabei haben, denke ich, dass diese einen tollen Ersatz als Sitzmöglichkeit darstellen, zumal sie den gesamten Boden abdecken würden. Spritzwasser, was von oben eindringt, würde sich am Boden und unter der Matte sammeln. Bei der Rückenlehne geht meine Kreativität so weit, dass ich das Anfibio DeckPack, welches mit 4 Fixgurten ausgestattet ist, als Rückenlehne nutzen könnte. Unser Sohn würde nun eine zwar ungepolsterte, aber dennoch funktionale Lehne haben und direkt hinter seinem Rücken würde ich als Hintermann schneller an die Wertsachen in der Tasche rankommen. Alles das würde mir eine Ersparnis von 500 Gramm und 100 Euro verschaffen.
Nützliche Links zurück zur Liste
Packrafting Store | Vermutlich die erste Adresse in Deutschland in Sachen Packraft. Exklusiv Verkäufer von Anfibio |
Packraft-Europe | Alpacka Händler aus Österreich |
Paddlershop | Alpacka Händler in der Schweiz mit höheren Preisen |
Alpacka | Die offizielle Seite von Alpacka mit Shop |
Paddelventure | Tolle Informationsseite über Packrafts |
Packraftexplorers | Informationsseite und Kaufberatung sowie Vermietung von Packrafts |
Packrafting Blog | Der Blog vom Packrafting-Store in Leipzig |
Packrafting Gutschein | Packrafting-Store bietet 50 Euro Gutschein für Berichte. Artikel von 2010 |