Schwarzwald Durchquerung Zelt Trekking
Mein eigener Weg von Nord nach Süd
Schwarzwald Durchquerung Zelt Trekking
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Reiseziel im Überblick
Einleitung
Die klassischen Fernwanderwege im Vergleich
Vorbereitung und Planung
Die Tour im Überblick
Nützliche Links
Reisebericht
Reiseziel im Überblick zurück zur Liste
Land | Region | Deutschland | Baden Württemberg |
Reiseroute | ab Bhf Brötzingen Mitte (Pforzheim) zentral bis Eggingen (Waldshut) an der Schweizer Grenze |
Reisezeit | Dauer | 22.Mai 2021 bis 05.Juni 2021, gesamt 14 Tage |
Klima | Wetter | etwas kühleres Wetter, da Weg auf bis zu 1000m Höhe verläuft, kein Nachtfrost mehr, aber niedrige zweistellige Temperaturen, schnelle Wetterwechsel, Westwetterlagen regnen sich oft am Schwarzwald ab, verbunden mit Unwettern |
Reiseart | Aktivität | zu Fuß mit dem Rucksack und Zelt |
Übernachtung | ausschließlich mit Zelt wild, jedoch besteht die Option, viele der offenen Schutzhütten zu nutzen |
Flora | Fauna | weitläufige Wälder, Nadelbäume überwiegen, aber auch Mischwälder und wilde Wiesen | Es soll Luchse und Wölfe geben, selbst habe ich unzählige Rehe und Dammwild gesehen, aber auch Baummarder, Biber, Feuersalamander und eine schwarze Kreuzotter |
Sicherheit | Tourismus | An bestimmten Punkten, wie der Wutachschlucht, trifft man auf viele Tageswanderer, sonst ist man aber stellenweise Stunden allein unterwegs |
Anreise | Mit Zug nach Brötzingen-Mitte, ab Eggingen mit Bus nach Waldshut und Zug nach Hause |
Wildnis Faktor | niedrig, da man stets der Zivilisation nah ist. Selten hört man nur die Geräusche der Natur. Viele Straßen und Orte trüben das Wildnis Feeling |
Trekking Info | Wenn man clever plant, kommt man fast jeden Tag an einem Ort vorbei, wo es eine Tankstelle gibt. Ich hatte für meinen Benzinkocher eine 0.6 Liter Flasche fürs Frühstück, die eine Woche hielt. Am Abend wurde auf dem HoBo gekocht. Ein Filter ist nötig, da man nicht immer glasklares Wasser geboten bekommt. Manchmal müssen Pfützen oder Teiche herhalten. |
Einkaufsmöglichkeiten | Auch in kleineren Dörfern trifft man unverhofft auf einen Mini-Laden. Generell würde ich jedoch Proviant für mindestens 3 Tage mitnehmen, um Umwege über Orte zu vermeiden |
Einleitung zurück zur Liste
Zum ersten Mal seit Bestehen dieser Homepage werde ich für die Einleitung andere Worte wählen. Eigentlich war ja einmal Sardinien geplant. Eigentlich wollte ich diese Tour mit meiner Partnerin und meinem Sohn gehen und eigentlich sollte eine Partnerschaft ewig dauern, eigentlich! Einige Wochen zuvor haben sich Yvonne und ich getrennt und gehen fortan eigene Wege. Diese Tour sollte nun mein erster, eigener Weg sein. Im Alleingang wollte ich meinen Kopf frei bekommen, mir Gedanken über meine Zukunft und die meines Sohnes machen. Ebenfalls legte ich mir während des Wanderns Pläne zurecht, um mit Yvonne zusammen die Trennung für Täve so einfach wie nur möglich zu machen.
Der Kompromiss sollte dann sein, dass Täve in der zweiten Woche zur mir stieß, um ab St. Georgen mit mir zu laufen. Klar, kann man diese Wanderung ergo fast als Pilgerfahrt bezeichnen, doch religiöse Absichten verfolge ich nicht. Für mich war diese Wanderung auch die erste Solotour zu Fuß. Stets war ich allein nur mit Rad unterwegs, aber ich wollte mich neuen Herausforderungen stellen. Die gingen einher mit der Wahl meines eigenen Weges durch den Schwarzwald.
Gründe dafür waren auch die Angst, dass die bekannten Fernwanderwege über Pfingsten zu überlaufen seien und dass mich auf ausgeschilderten und ausgetretenen Pfaden keine großen Abenteuer erwarten würden. Da ich gern durch dichte Wälder streife, um Tiere zu sehen, kam nur der zentrale Durschmarsch in Frage. Also sollte nicht erst vor Ort das Abenteuer beginnen, nein, schon die Planung versprach somit Spannung und Verzweiflung.
Die klassischen Fernwanderwege im Vergleich zurück zur Liste
Durch das größte Mittelgebirge Deutschlands, welches sich von Pforzheim bis an die Schweizer Grenze erstreckt (150 Kilometer Länge und zwischen 30 und 50 Kilometer Breite), verlaufen viele kürzere und längere Fernwanderwege. Neben dem Ost- und Mittelweg ist wohl der Westweg der bekannteste Weg, um den Schwarzwald einmal von Nord nach Süd zu durchqueren.
Der Westweg ist mit seinen 285 Kilometern und 9.500 Höhenmetern nicht nur der anspruchsvollste, sondern auch der aussichtsreichste Weg, da er über die hohen Berge wie Hornisgrinde, Schliffkopf, Brend, Feldberg, Herzogenhorn, Belchen und Blauen führt. Hier kann man sich sicher sein, auf Gleichgesinnte zu treffen. Vor meiner Recherche hörte ich immer wieder von diesem Weg und in Zeiten von Corona, wo Heimaturlaub sowieso größer geschrieben wird als sonst, kann man davon ausgehen, dass diese Option als überlaufen zu betrachten ist.
Der Ostweg stellt eine einfachere Möglichkeit dar, den Schwarzwald zu durchwandern. Mit 6.700 Höhenmeter und 245 Kilometern Länge ist es eine machbare Aufgabe, gerade für angehende Thru-Hiker. Da man sich an den östlichen Ausläufern des Schwarzwaldes entlang hangelt und viele Ortschaften streift, besteht jederzeit die Möglichkeit, abzubrechen, zu unterbrechen, eine Unterkunft aufzusuchen oder Teilstrecken mit dem ÖPNV zu absolvieren.
Der Mittelweg ist wohl die goldene Mitte und verläuft ziemlich exakt mittig durch den Schwarzwald. Auf 233 Kilometern und 6.500 Höhenmetern durchstreift man endlose Wälder, durchquert enge Täler und wandert auf langen Kämmen entlang. Aussicht und Weitsicht wird Einem hier weniger geboten, dafür trifft man auf weniger Straßen und Ortschaften. Die Wege sind weniger anspruchsvoll. Ich traf meist auf breite Forstpisten, wenn ich mal den Mittelweg kreuzte.
Hier findet hier die Gpx-Dateien zu den Wegen und eine Übersichtskarte, wie die Wege durch den Schwarzwald verlaufen:
Der Westweg in Magenta
Der Mittelweg in Rot
Der Ostweg in Blau
Vorbereitung und Planung zurück zur Liste
Gesetzt waren der Startort und das Ziel, sowie der grobe Weg durch den Schwarzwald. Damit ich nicht unwissentlich zuviel auf dem Mittelweg gehen würde, lag parallel immer die Gpx-Datei des Mittelweges parat. Bei 24.000 Kilometer Wanderwegen ergaben sich für mich nun viele Optionen. Wo ich sonst immer neben Plan A weitere Notpläne in der Tasche hatte, kreierte ich hier nur einen Track. Warum? War ich mir meiner Sache so sicher?
Bei der Planung sah ich unendlich viele Wege, Pfade, Pisten und Straßen. Würde ich vor Ort vor einem Problem stehen, sollte es doch ein Leichtes sein, eine Lösung zu finden, egal ob Umweg oder Abkürzung. Ich sah also meinen einzigen Track als groben Anhalt, wo es lang gehen soll. Vor Ort wurden dann die Wege eingeschätzt und spontan entschieden. Bei der Planung berücksichtige jedoch die vielen Straßen und Ortschaften. Beides wollte ich so wenig wie möglich nahe kommen. Proviant wurde immer für fünf Tage mitgeschleppt, meist kam ich aber unverhofft nach vier Tagen an einem Einkaufsladen vorbei.
Bei der Planung kam es mir gelegen, dass ich im Zelt und nicht in Hütten oder festen Unterkünften/ Campingplätzen übernachten wollte. So konnte ich tagein, tagaus entscheiden, wann ich wo die Tour beende. Man kann natürlich auch mit den Schutzhütten planen oder die Trekking Camps im Schwarzwald nutzen, die ich bereits auf einer anderen Tour getestet hatte und enttäuscht war. Warum? Das lest Ihr hier.
Enttäuscht bin ich, um es schon einmal vorweg zu nehmen, von den Garmin Topo Karten. Da stimmt wirklich nichts. Die Details der Topo Pro ( und Topo Pro 9 sind identisch. Hier wird anscheinend nur das Kartenmaterial kopiert, aber nie geprüft, wie die Beschaffenheit der Wege sind, ob sie es überhaupt noch gibt oder ob neue hinzugekommen sind. Ich wäre hier gut gefahren, parallel noch Openstreetmap mit zu installieren, aber ich verließ mich stets nur auf die Garmin-Karten und war des Öfteren verlassen.
So stand täglich Bushwalking auf der Tagesordnung. Es musste umgeplant werden, weil eingezeichnete Wege nicht mehr existierten oder sie einen anderen Verlauf als eingezeichnet nahmen. Das verschlang viel Zeit und Nerven für Umwege oder umsonst zurückgelegte Wege. Das kann man nun auch als Abenteuer bezeichnen, aber es war wohl nicht Garmin, sondern meine eigene Faulheit, die mich in so manches Abenteuer trieb. So wählte ich meist den kürzesten, steilsten und schwersten Weg und stand nicht selten vor unlösbaren Passagen und musste den Rückzug antreten.
Es kamen schon Fragen auf, ob ich denn meine gewanderte Strecke als Gpx zur Verfügung stellen könnte. Das werde ich aus zwei Gründen nicht tun. Der erste liegt dabei klar auf der Hand. Wenn Ihr eine Tour nachwandern wollt, könnte Ihr das gerne auf den bekannten Fernwanderwegen tun. Meiner scheint dabei wohl der unattraktivste zu sein, weil diesen Weg Keiner kennt. Man kann sich nicht mit etwas Namhaften schmücken. Zum Anderen möchte ich nicht die Schuld tragen, wenn Euch was auf „meiner“ Tour passieren würde oder Euch die Tour nicht gefallen hat. Außerdem kenne ich Eure Leistung nicht. Meine Tagesetappen entsprechen sicher nicht jedem Wanderer. Der Eine geht mehr, der andere weniger. Auch die Wahl meine Zeltlager sind eher untypisch unspektakulär und nicht Instagram-like so exponiert, dass ich sofort auffalle.
Mit meiner Vorgehensweise der Planung möchte ich Euch einfach dazu animieren, mir es eventuell gleich zu tun. Einfach mal was Grobes planen und dann sehen, was der Tag vor Ort bringt. Diese neu gewonnene Spontanität und Flexibilität wird den Einen oder Anderen anfangs überfordern, weil man nun nicht mehr auf Wegweiser und Hinweise bauen kann. Für Fehler muss man nun die Schuld nur bei sich selbst suchen und auch die Verantwortung tragen. Doch am Ende werdet Ihr stolz darauf sein, dass Ihr eine Tour selbst geplant habt und auch gegangen seid. Naja, und Ihr könnt außerdem behaupten, dass Ihr genau diesen Weg als Erster beschritten habt.
Noch ein Wort zu den Wegweisern vor Ort. Schön, wenn alles so toll und idiotensicher ausgeschildert ist. Jedoch sind die Kilometerangaben sehr fraglich. Meist wurde zuviel Distanz angegeben, ab und an viel zu wenig. Daher empfehle ich Euch, auf jeden Fall nicht nur mit Karte zu laufen, sondern ein Navi mit dabei zu haben. So sind die Angaben stets korrekt. Apropos Strom: Pro Woche habe ich ein Powerbank mit 26.800 mAh verbraucht.
Die Tour im Überblick zurück zur Liste
Trotzdem möchte ich Euch einen Überblick über meine Tour geben. Am Ende kamen 260 Kilometer und 12.000 Höhenmeter zusammen. Die Tagesetappen lagen in der ersten Woche zwischen 15 und 25 Kilometer und teilweise legte ich am Tag 1.700 Höhenmeter zurück, im Schnitt aber eher um die 900 Höhenmeter. In der zweiten Woche mit Täve lagen die Etappen dann nur noch zwischen 10 und 20 Kilometern und das Gelände wurde flacher. Tendenziell ist der mittlere Teil des Schwarzwaldes der bergigste Teil. Von Pforzheim aus steigt man relativ schnell, aber immer noch sanft auf. Die letzten drei bis vier Tage des gesamten Weges verlaufen dann wieder sanft nach unten.
Hier in der Karte mal ein Überblick, wo der Mittelweg (rot) und mein eigener Weg (grau) verläuft. Gekreuzt habe ich den Mittelweg so einige Male und komischerweise traf ich dann immer auf viele Schutzhütten, die am Wegesrand lagen. Hierbei handelt es sich um rudimentäre Hütten, die meist weder einen Ofen noch eine Tür haben. Teilweise sind sie so verdreckt, dass sie Einen anwidern. Außerdem befanden sich selten bei den Hütten Wasserressourcen. Für mich kam nur einmal eine dieser Hütten (Neue Zimmerplatzhütte) in Frage, nachdem ich zwei Tage lang im Regen gelaufen war. Alle Klamotten waren durchgenässt und mussten getrocknet werden.
Nützliche Links zurück zur Liste
Informationen Westweg | Infos vom Schwarzwald Verein über den Westweg |
Informationen Ostweg | Infos vom Schwarzwald Verein über den Ostweg |
Informationen Mittelweg | Infos vom Schwarzwald Verein über den Mittelweg |
Trekking Camps im Schwarzwald | Informationen zu den wilden Bezahl-Camps im Schwarzwald. Einige sind durchaus mit den Wegen kombinierbar |
Schutzhütten am Westweg | Eine Karte mit Download zu den Schutzhütten am Westweg |
Übersichtskarte aller Schutzhütten | Interaktive Karte von Outdooractive über alle(?) Schutzhütten in Deutschland |
Reisebericht zurück zur Liste
Tag 1 | 22.Mai 2021
Anreise zum Startpunkt, Brötzingen Mitte Bhf – Langenbrand, 17km ↗ 800m ↘ 400m
Mit großer Vorfreude auf die Tour ließ ich die Zugfahrt mit der Deutschen Bahn stoisch über mich ergehen. Gegen Mittag kam ich in Brötzingen-Mitte an. Die Wahl fiel auf diesen kleinen Bahnhof, da ich nicht erst quer durch Pforzheim laufen wollte und so war es nur ein Katzensprung und ich befand mich mitten im Wald. Ich traf auf einige Spaziergänger, die mir unterstellten, dass mein Ziel Basel sei. Ich spielte das Rätselraten mit und beendete im Fortschreiten das Gespräch mit den Worten „Ich gehe meinen eigenen Weg!“
Ab Büchenbronn, wo ich eine erste Rast einlegte, wurde es dann ruhiger. In waldigen Terrain ging es mal hoch, mal runter und bequem auf breiten Forstwegen in Richtung Engelsbrand weiter. Ab hier ging es mehr und mehr bergauf. Dabei spielte mir erst der dichte Wald in die Karten und spendete mir viel Schatten. Richtig ins Schwitzen kam ich dann aber trotzdem, als die Steigung ihr Maximum erreichte. Nach 3 km und 250 hm war es geschafft. Eine weitere Pause musste folgen, um den Puls zu normalisieren.
Im Waldstück vor Langenbrand fand ich zwar tolle Campplätze, doch Wasser war rar. Aufgrund des regnerischen Monats Mai wurde ich jedoch in den tiefen Harvester-Spuren im Wald fündig. Das Wasser war klar und zur Genüge vorhanden. Da es bereits 18 Uhr war, sattelte ich hier ab und platzierte mein Zelt nahe einem Wasserloch. Die Abendsonne durchflutete noch den lichten Wald mit ein paar Sonnenstrahlen. Ich nutzte die Gunst der Stunde und duschte mich mal nicht bei Eiseskälte.
Ungebetene Gäste würde ich hier heute wohl nicht erwarten, denn der Wald war großräumig wegen Baumfällarbeiten abgesperrt. Da aber Wochenende war und die aktuelle Arbeitsstelle weit von mir entfernt war, konnte ich in Ruhe den Abend am HoBo genießen. Das Holz war schnell zusammen gesucht und bald schaukelte ich im Thermarest Chair und bereitete mein Essen zu. Im Wald bekam ich leider nicht mit, dass von Westen dunkle Wolken aufzogen. Während der Essenszubereitung fing es nun an und fluchtartig packte ich alles zusammen und sprang ins Zelt.
Keine 10 Minuten später war es wieder vorbei und das Essen fertig, wie praktisch. Ich machte es mir abermals gemütlich und sollte nun den ganzen Abend nicht mehr regnen. Für mich war es seit nunmehr fast 8 Monaten wieder die erste große Tour und der erste idyllische Abend mitten in der Natur. Zwischen der Lautlosigkeit und dem leisen Rauschen der Blätter lauschte ich jedem noch so kleinen Geräusch. Ich freute mich auf die erste Nacht in meinem Hilleberg Unna und ging früher als sonst ins Bett.
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Tag 2 | 23.Mai 2021
Langenbrand – Naislach, 20km ↗ 750m ↘ 720m
Mit der Sonne stand ich noch nicht auf, aber gegen Uhr schälte ich mich aus dem Schlafsack und zelebrierte das Frühstück. Gegen 10 Uhr startete ich und freute mich auf den ersten vollen Tag in der Natur. Es ging nun erst einmal in Tal, um nach Langenbrand wieder steil aufzusteigen. Vom schweißtreibenden Akt erholte ich mich an einer offenen Hütte, die am Mittelweg lag. Im Gästebuch hatte ein Paar aus Singen notiert, dass sie die Nacht zuvor hier genächtigt hatten.
Obwohl es mir gegen Mittag noch nicht so ging, folgt ich nun der Saumiß-Straße weiter. Es folgte nun ein langer Abschnitt durch dichten Wald. Etwas unspektakulär, dafür frei von Orten und Straßen. Erst an der B296 stieß ich kurz auf eine Straße und folgte dann einem homogenen Anstieg nach Würzbach. Ich war langsam in meinem Trott angekommen. Pause machen, wenn Einem lustig war, Aussicht genießen, wo es nur ging und mit zügigem, aber trotzdem entspannten Schritt vorankommen.
Nach Würzbach war es dann an der Zeit, nach einem Nachtlager zu suchen. Es war gegen 18 Uhr und in einem flachen Waldstück, der mit kleinen Bächlein übersät war, fand ich ein lauschiges Plätzchen zwischen offenen Waldbewuchs. In der Ferne war zwar nur leicht eine Straße zu hören, aber mit der blauen Stunde wurde es ruhiger und ruhiger und ich konnte nun dem Knacken und Zwitschern im Unterholz lauschen.
Am HoBo machte ich es mir gemütlich, nachdem ich mich ausgiebig gewaschen hatte. Der Tag war trocken, meine Klamotten vom Schweiß trotzdem nass. Der Abend zog sich noch unerwartet in die Länge. Ich war zwar müde, genoss aber diese temporäre Einsamkeit und Stille. Jeden Abend freute ich mich mehr und mehr auf den Folgetag. Würde sich das noch mit zunehmender Dauerbelastung ändern?
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Tag 3 | 24.Mai 2021
Naislach – Enzklösterle, 19km ↗ 1.1000m ↘ 900m
Wieder einmal wachte ich bei Sonnenschein auf, die Nacht war trocken und auch das Zelt hatte kaum Kondenswasser angesetzt. Mein Zeitplan kam nun bald zu einer Routine, 8 Uhr aufstehen, 10 Uhr Start. Langsam merkte ich, dass das Gelände hügliger wurde, die Anstiege länger, die Abstiege kürzer. Dafür wurde aber auch mein Rucksack mit jedem Tag leichter.
An einem See an der B294 machte ich meine erste kleine Pause. An meinem heutigen Geburtstag, einem Montag, ist deutschlandweit Feiertag. Da spürte ich an diesem Forellenteich, wo man seinen eigenen Fisch angeln konnte. Einen idyllischen Pausenplatz fand ich nicht wirklich, aber bald war ich wieder tief im schwarzen Wald unterwegs.
Nach einem langen Aufstieg, gefolgt von einem Abstieg nach Kälbermühle, entschloss ich mich für eine Mittagspause nahe der Großen Enz. Nach der Pause folgte ich dem parallel verlaufenden Radweg. Das entspannte Wandern hatte bald ein jähes Ende, denn es lag nun noch ein Anstieg mit 300 Höhenmetern vor mir. Ich wusste, dass es der letzte für heute sein würde und gab alles. Da der Anstieg homogen war, purzelten die Höhenmeter schnell.
Am Ende des Anstieges erreichte ich eine offene Hütte. Nun setzte leichter Nieselregen ein, ich pausierte kurz und spielte mit dem Gedanken, hier mein Zelt aufzuschlagen oder in der Hütte zu schlafen. Wasser gab es in Form von Pfützen genug. Es war aber erst 17 Uhr und ich war noch gut zu Fuß. Ich saß also den kurzen Regenguss aus und lief keinen weiteren Kilometer mehr, bis ich auf einem verwachsenen Pfad auf einen Bach stieß. Da der Weg nicht sonderlich bewandert ausschaute, baute ich mein Zelt direkt auf dem Weg auf.
Nachdem ich alles errichtet hatte, sammelte ich Holz für den HoBo zusammen. Noch war es trocken, denn die letzten Tage hatte es nicht geregnet. Doch kurz nachdem ich mein Holz zusammen hatte, setzte abermals Regen ein. Ich schützte das Holz mit der Regenhülle und ging mich erst einmal waschen. Auf einen Abend im Zelt hatte ich nicht wirklich Bock und der Wettergott erhörte meinen Einwand.
Mein Abendessen und der anschließende Verzehr meiner Genussmittel konnte ich noch am HoBo genießen. Es legte sich zwar eine Feuchtigkeit über den Wald und die Wiesen, aber am HoBo war es angenehm warm. Ab und an nieselte es ganz leicht, aber das machte mir nichts aus, da ich etwas geschützt unter einem Baum am Hang saß. Der Niesel regnete sich aufgrund des Windes hinter mir ab.
Irgendwann gegen 23 Uhr nahm der Regen dann doch zu und ich beschloss, mich ins Zelt zurückzuziehen. Dort sortierte ich mich noch ein wenig und schlief am Ende schnell beim Geräusch des Regens auf dem Zelt ein. Leider gab es in der Nacht nicht wirklich eine Regenpause. Ich machte mir im Schlaf darüber Gedanken, wie wohl der morgige Tag verlaufen würde.
Tag 4 | 25.Mai 2021
Enzklösterle – Huzenbacher See, 22km ↗ 950m ↘ 1.200m
Die Wolken hangen tief, alles war feucht und durchgenässt. Also frühstückte ich im Zelt und war mental daruf vorbreitet, heute in Regenmontur loszulaufen, da es immer wieder nieselte. Beim Packen musste ich mich nun ein wenig einschränken, da ich alles im kleinen Zelt erledigen musste. Zuletzt wurde dann das klitschnasse Zelt verpackt. Die ersten drei Kilometer des Tages lief ich im Regen und mit Schirm, doch bald klarte es auf. Am Rohnbach begann dann wieder mal Bushwalking der besonderen Art. Der eingezeichnete Pfad im Navi war live vor Ort gar nicht mehr auszumachen. Über Stock, Stein und Bächlein ging es Richtung Süßbächle.
Das Gute an diesen kraft- und nervenraubenden Abschnitten sind dann immer die Begegnungen mit der Fauna, die sehr unerwartet sind. So stand ich auf einmal vor einem Reh, was in Seelenruhe graste. Ich stand etwa 10 Meter entfernt und es machte keine Anstalten, mal Reiß aus zu nehmen. Als ich 5 Meter näher kam, reichte es dem hübschen Ding und das Reh verschwand in dem Dickicht, aus dem ich gerade gekommen war. Es folgte nun wieder ein 200 Höhenmeter Anstieg, der zur Abwechslung mal auf normalen Weg stattfand.
Nach 13 Kilometern, ich hatte einen weiteren 100 Höhenmeter Anstieg hinter mir, pausierte ich an der Kreuzung zum Mittelweg. Vor mir lag nun ein 400 Höhenmeter Abstieg, wusste aber auch, dass nach einer Talfahrt noch eine Bergfahrt auf mich warten würde, ehe ich auf Campsuche gehen wollte. In Schwarzenberg im Murgtal kreuzte ich die B462 und fortan ging es wieder nach oben. Der Abschnitt war sehr schön, da ich auf viel Natur und wenig Menschen stieß. Nach 200 Höhenmetern und 22 Kilometern fühlte ich mich bereit für ein Nachtlager. Die Suche gestaltete sich aber schwer, weil das Gelände abschüssig war.
Bei der Suche im Unterholz stieß ich auf einen nicht verzeichneten Sackgassenweg mit grandioser Aussicht. Dafür musste ich es in Kauf nehmen, noch einmal 100 Meter zu einem Bach zu laufen. Als das Zelt mitten auf dem Weg platziert war und ich mich vorm Zelt setzte, um die Aussicht zu genießen, bemerkte ich, dass vis a vis eine Hütte in der Ferne war. Zum Glück war sie aktuell nicht bewohnt und so konnte ich nackt unter der Dusche frei umherspringen.
Nachdem Holz für den HoBo rangeschafft war, breitete ich mich am Zelt aus. Das Regenradar sagte aktuell kein Nass von oben voraus, obwohl die vorbeiziehenden Wolken was anderes andeuteten. Ich war dann heute doch trocken durchgekommen, daher war es mir egal, was nun am Abend noch kommen würde. Jedoch ist ein Abend vorm Zelt immer schöner als im Zelt. Der Wettergott schenkte mir noch ein Zeitfenster von zwei Stunden, in dem ich die Aussicht und mein Abendessen draußen genießen konnte.
Danach setzte langsam der Regen ein und ich verzog mich ins Zelt. Mit dem Regen schlief ich dann irgendwann ein und wachte mit selbigen dann auch auf. Als ich immer mal zwischendurch wach wurde, regnete es. Nun ja, wann würde es wohl wieder aufhören?
Tag 5 | 26.Mai 2021
Huzenbacher See – Baiersbronn (Neue Zimmerplatzhütte), 15km ↗ 800m ↘ 700m
Eins vorweg genommen. Der Tag sollte mir als der schlechteste der gesamten Tour in Erinnerung bleiben, denn an diesem Tag sah ich die Sonne gar nicht, den umliegenden Wald nur wenig und den Regen andauernd. Eine schlechte Konstellation, die mich nicht wirklich motivierend aus dem Schlafsack holte. Im Zelt war alles klamm, mein Schlafsack, meine Tagesklamotten vorm Vortag und das ganze Zelt an sich. Kurz nach dem Start passierte ich das Schild „Nationalpark Eingang“, danach folgte nach einem entspannten Anstieg der Huzenbacher See, der von 900 Meter hohen Waldketten eingekesselt wird.
Bei diesem Mistwetter hat ich ihn für mich alleine, den aber folgenden Steilanstieg auch. 600 Meter Weg und 150 Höhenmeter Aufstieg, das sind die Fakten eines steilen, rutschigen und mit Wasserläufen durchsetzten Anstieges, der bei dem Wetter nicht ungefährlich war. Oben angekommen nahm nun auch noch der Wind zu und der Regenschirm nutzte bald auch nichts mehr, da er sich immer dorthin drehte, wo er nicht gebraucht wurde.
Nach einer kleinen Rast am Aussichtspunkt über den Huzenbacher See folgte nun ein Höhenweg auf 7 Kilometer Strecke. Es ging nur leicht bergauf oder bergab. Aufgrund des schlechten Wetters machte ich immer kleine Standpausen unterm Schirm und lief dann weiter. Ziel war eine Pause in Baiersbronn am Supermarkt. Auf dem Abstieg dorthin erspähte ich auf dem gegenüberliegenden Hang eine Hütte. Die wollte ich nach der Pause mal ansteuern. Sie lag zwar nicht direkt auf meiner Route, aber aufgrund der Nässe zog ich es in Betracht, heute eine Hütte anzulaufen.
Im Supermarkt deckte ich mich nun für die nächsten 4 bis 5 Tage an, aß was kleines und wartete eine Regenpause ab, um wieder zu starten. Das machte keinen Sinn, denn fünf Minuten später regnete es wieder. Mir war es nun egal, ich lief weiter in den Wald hinein, aus Baiersbronn raus. Nach meiner Rechnung sollten nur 200 Höhenmeter zwischen mir und der Hütte liegen. Auf engen Pfaden und mit gleichbleibender Steigung schraubte ich mich schneller nach oben als gedacht. Gegen 17 Uhr traf ich bei der Neuen Zimmerplatzhütte ein, hatte auch schon auf dem Weg dorthin am Wegesrand kleinere Pfützen ausmachen können.
Die Hütte hatte zwar keine Tür, dafür aber ein halbhohes Brett, um tiefkriechende Kälte vor der Hütte zu lassen. Die Fenster waren verglast, der Innenraum neu und sauber. Der Platz war so ausreichend, dass sogar mein Zelt im Innenraum Platz fand. Ich breitete mich in der Hütte aus und nutzte jeden Haken, um Klamotten zu trocknen. Währenddessen setzte wieder ein Starkregen ein und ich bereute als Hüttenhasser die Entscheidung nicht. Spätestens jetzt hätte es keinen Spaß mehr gemacht. So aber kam wieder gute Stimmung auf. Ich duschte mich, breitete mich am Tisch aus und genoss den Abend am Fenster der Hütte, mit Blick auf Baiersbronn und das Tal.
Bald kroch ich in mein Zelt und war positiv gestimmt, was die kommenden Tage an Wetter prognostiziert wurde.
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Tag 6 | 27.Mai 2021
Baiersbronn – Stausee Kleine Kinzig, 21km ↗ 850m ↘ 900m
Nicht nur das schöne Wetter, auch die Voraussicht auf die ersten entspannten Kilometer, trieben mich zeitig aus dem Schlafsack. Die aufkommende Sonne hatte die Hütte gut gewärmt und so konnte ich entspannt frühstücken und alle durchgetrockneten Sachen bald verpacken. Ich war nun für weitere nasse Tage gewappnet, aber herbei beschwören wollte ich sie auch nicht.
Die ersten 6 Kilometer des Tages verliefen leicht hügelig bis flach und bis zur Murgtalstraße musste ich bald 200 Höhenmeter absteigen, wohlwissend, dass ich diese auf der anderen Seite wieder hoch musste. Während ich den Abstieg auf bequemen, breiten Wegen absolvieren konnte, verzettelte ich mich beim Aufstieg wieder an diesen kleinen Bergpfaden, die im Dickicht endeten. So war bald Bushwalking angesagt und das im steilsten Gelände. Nach 100 Höhenmeter mühsamen Aufstieg rastete ich an der Stöckackerhütte, bevor ich die andere, leichtere Hälfte des Anstieges bewältigte.
Lange dauerte es nicht und ich befand mich wieder im Abstieg zur B28, die ich bald überquerte. Nach einer abenteuerlichen Furt über einen kleinen Bach, pausierte ich an selbigen, um meine Füße abzukühlen und aß dabei eine Kleinigkeit. Nächstes Zwischenziel sollte der Obere Zwieselberg sein und bis dorthin würde ich nun auf einem kleinen, aber feinen Pfad gelangen. Dieser schlängelte sich eben durch einen Busch und blieb mir als sehr eindrucksvoll in Erinnerung. Sonst waren doch bei mir die kleinen Pfade mit Bushwalking verbunden, doch hier war es ein angenehmes Wandern in idyllischer Natur.
Am Zwieselberg angekommen, wusste ich, dass es heute nur noch einen langen Abstieg zum Stausee Kleine Kinzig geben wird. Irgendwo dort plante ich dann, mein Nachtlager zu errichten. Es lief wunderbar, entlang an einem kleinen, rauschenden Bach, teils auf breiten, teils auf schmalen Wegen. Letztmalig pausierte ich noch einmal an der Uferkante des Stausees und lief dann weiter am westlichen Ufer entlang. Der See lag so tief, dass ich es vergessen konnte, direkt am See zu nächtigen. Viel mehr hielt ich Ausschau in den steilen Hängen rechts von mir. Wasser gab es aufgrund des Wetters genug, doch würde ich hier einen ebenen Platz fürs Zelt finden?
Auf halber Höhe des Sees lenkte mich mein Navi dann weg vom Ufer, ab in die Steilhänge gen Westen. Hier würde ich sicher fündig werden. Aus einem Forstweg wurde bald ein Pfad, der immer grüner und wilder wurde. Mitten auf diesem Pfad befand sich eine ebene Stelle, unweit davon ein kleines Rinnsal. Mein Rucksack fiel mir von den Schultern und ich hinterher. Der Platz war also ausgemachte Sache.
Ein wenig Sonne blinzelte noch durch die Bäume, aber trotzdem war die Stelle aufgrund der Nordhanglage sehr feucht und kalt. Im Unterholz fand ich nach langer Suche trotzdem trocknes Holz für meinen Hobo und so saß ich bald entspannt da, um die Ruhe zu genießen. Das Zelt stand, die Sachen waren ausgepackt, nun musste ich meine müden Knochen nur noch zum Waschen und Essen machen bewegen.
Nach dem schlechten Wetter war dieser Tag voll gelungen, eine abwechslungsreiche Route mit Herausforderungen aller Art. Ich war zufrieden mit mir und auch mit dem gewählten Nachtlager. Lange hielt ich es heute nicht aus und verschwand kurz nach Sonnenuntergang ins Bett. Dass mich am Folgetag die größte Herausforderung gleich unweit des Zeltes erwarten würde, konnte ich bis dahin nicht ahnen.
Tag 7 | 28.Mai 2021
Stausee Kleine Kinzig – Sulzbächle, 19km ↗ 1.000m ↘ 1.200m
Nach dem Frühstück folgte ich dem schmalen Pfad, da es ja nur diesen einen gab. Nach 250 Metern Wegstrecke stellte ich aber fest, dass er in eine andere Richtung verlief und sich mehr und mehr von meiner Route entfernte. Ich kehrte also um und entschied dann an der Stelle mit dem kürzesten Abstand zum oberhalb von mir verlaufenden Weg einfach quer durch den Busch zu gehen.
Hier war ich erstmals auf die Wanderstöcke angewiesen, um das Gleichgewicht in dieser Steilwand zu halten. Abwechselnd drückte und zog ich mich an Bäumen, Gestrüpp und Totholz Meter für Meter hoch. Diese 50 Höhenmeter hatten es dermaßen in sich, dass ich mit Schnappatmung den breiten Weg erreichte und erst einmal dort innehalten musste. Bis zum Rossberg ging es nun entspannt bergab, wo ich in der Sonne eine weitere Pause einlegte. Ich genoss die Wärme und dehnte die nicht notwendige, aber dafür gewollte Pause etwas aus.
Dann folgte wieder einmal die Todeskombi schlechthin: Steiler Abstieg, kein Weg, Bushwalking und Sonne satt. 250 Höhenmeter quälte ich mich durch Buschwerk und auf überwucherten Pfaden hinunter ins Tal. Zur Belohnung traf ich auf eine schwarze Kreuzotter, die sich auf dem Weg in der Sonne aalte. Sie ließ mich in Ruhe und ich sie auch, ein Foto und weiter ging es.
Die Herausforderung des Tages stand nun vor mir, 300 Höhenmeter Anstieg. Ich wollte das in einem Schwung erledigen und war dann auch erledigt. Die Schutzhütte am Mittelweg nahe Hilsenbühl kam mir da ganz gelegen. In der Sonne trocknete ich meine schweißgetränkten Klamotten, schob Kalorien nach und nickte für einen Augenblick sogar auf der Bank ein.
Bis Harzhütte lief es entspannt und ich konnte mich wieder ein wenig akklimatisieren, bevor ich zum Eichberg einen unnötigen Auf- wie Abstieg von 80 Höhenmetern überwinden musste. Nun folgte ein entspannter letzter Anstieg, dem noch ein Abstieg nach Fischbach folgte. Ich kam an vielen, tollen Plätzen vorbei, wollte aber noch ein paar Kilometer machen. Kurz vor Fischbach kam ich an einem kleinen Teich vorbei und unweit davon fand ich für mein kleines Unna auch noch einen tollen Platz im sonst sehr steilen Gelände.
Die Sonne lachte noch durch den offenen Wald und trieb mir den Kiefernharzgeruch in die Nase. Der Tag war perfekt, der Platz auch und meine Stimmung auf Maximum gestellt. Bevor ich mich ans Auspacken machte, genoss ich das Hier und Jetzt und kam nur schwer wieder hoch, um mich auszubreiten. Wasser und Brennholz befanden sich unweit des Zeltes und schneller als gedacht konnte ich bald entspannt am Hobo sitzen und die Ruhe genießen. Der Hobo knisterte vor sich hin und köchelte mein Essen, während ich mit Yvonne per Telefon noch Absprachen traf, wann und wo ich Täve in zwei Tagen in Empfang nehmen würde.
Tag 8 | 29.Mai 2021
Sulzbächle – Steigloch, 25km ↗ 1.700m ↘ 1.500m
Da mich ab morgen Täve ab St. Georgen begleiten würde, hatte ich die Qual der Wahl. Entweder heute weniger machen, dafür morgen zeitiger raus, um pünktlich am Treffpunkt zu sein. Ich wollte den Tag entscheiden lassen und meine Motivation, die bei dem Wetter schier unbegrenzt schien. Westlich von Schiltach musste ich nun erst mal die B294 überqueren und dafür 300 Höhenmeter absteigen. Auf der Gegenseite wartete aber der längste Anstieg der gesamten Tour auf mich.
Die 550 Höhenmeter verteilten sich auf 6 Kilometer Wegstrecke, welche ich mir in kleine Happen zerstückelte. Bei praller Sonne war ich froh, dass der Großteil des Aufstieges im dichten Wald verlief. Da auch die Wege einigermaßen begehbar waren, stieg ich schnell auf und erreichte bald das wohl imposanteste Teilstück der gesamten Tour. Auf 3 Kilometern führte der Weg über offenes Gelände. Wiesen, kleine Wäldchen und schmale Wege weit und breit. Der Fernblick in alle Richtungen versetzte mich ins Staunen. Dafür hatte sich die Schufterei doch gelohnt.
Über Igelloch und Steigloch führte der weitere Weg nun nur noch mit moderaten Anstiegs- und Abstiegswerten, jedoch war ich langsam an meine Grenzen gekommen. Schnellstmöglich wollte ich nun das Zelt errichten, denn die 20 Kilometer-Marke war längst gefallen. Doch es wollte sich auf den weiteren Kilometern einfach nichts finden lassen. So befand ich mich bald wieder in einem Anstieg, den ich mir für morgen aufheben wollte. Mich motivierte einzig noch der Gedanke, dass alle heute gemachten Kilometer morgen längeres Ausschlafen bedeuten würden.
Wieder einmal traf ich auf einen breiten, wenig benutzen Weg, der letztlich in einer Absperrung endete. Hier schlug ich mein Zelt auf. Würde ich mich jetzt für eine kleine Pause hinsetzen, ich wäre nicht mehr hoch gekommen. Also blieb ich im Aktiv-Modus und holte Wasser, sammelte Holz und baute das Zelt auf. Als ich dann endlich zur Ruhe kam und ich die heutige Tour auswerten konnte, traf mich der Schlag. Ich hatte den Grund für mein K.O. gefunden: 25 Kilometer mit 1700 Höhenmeter Aufstieg und 1500 Höhenmeter Abstieg.
Ich blieb komischerweise dann doch noch länger auf, vermutlich aus dem Grund, weil ich morgen mal ausschlafen konnte. Vor 11 Uhr würde ich nicht starten. Das Essen und die frische Dusche brachte mich auch schnell wieder auf Vordermann und so sah ich dem morgigen Tag schon wieder etwas gelassener entgegen.
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Tag 9 | 30.Mai 2021
Steigloch – Kammererhof, 16km ↗ 900m ↘ 650m
Fortan sollten die Etappen entspannter werden, daher war es die richtige Entscheidung, dass Täve erst aber der 2.Hälfte zu mir stieß. Die Tageskilometer würden nun weniger werden, die Höhenmeter entspannter. Jedoch stellte ich mich mental schon mal wieder auf Gepäck jenseits der 30 kg ein, denn bald müsste ich Proviant für zwei Mäuler schleppen.
12 Kilometer sollten es bis zum Treffpunkt sein, wo ich gegen 15 Uhr sein sollte. Ich konnte diese Strecke nun auf 4 Stunden Gehzeit verteilen. Mich erwartete eine aussichtsreiche Strecke. Viele, weite Wildwiesen waren von kleinen Wäldchen eingekesselt und wurden nur selten von dichten Wäldern verdrängt. So bekam ich immer wieder eine überwältigende Fernsicht auf die Hügel des Schwarzwaldes.
Ich war so geflasht von der Umgebung, dass ich ohne auf das Navi zu schauen, die Kilometer nur so abspulte. So kam es, dass ich dann gegen 13.30 Uhr bereits am Treffpunkt war und nun ganz entspannt warten konnte. Mit etwas Verspätung traf dann Yvonne mit Täve ein, im Gepäck jede Menge Proviant für die 2.Woche. Es ging nun ans Aus-, Um- und Verpacken. Gegen 16 Uhr waren wir dann abmarschbereit. Viel wollte ich Täve zum Auftakt heute nicht mehr zumuten. Ein kleiner Anstieg, ein paar Kilometer und dann fertig.
Dass es nun in den Anstiegen entspannter lief, kam mir nur gelegen, dafür musste ich die Luftreserve für tiefgründige Gespräche mit Täve aufbrauchen. Wir hatten uns viel zu erzählen und ich hörte in den Anstiegen mehr zu. Der 150 Höhenmeter Anstieg war dann seltsamerweise schnell Vergangenheit und Täve hatte diesen ohne Meckerei bewältigt. Zur Belohnung folgte dann auch eine tolle Stelle im Wald und ein Wasserloch am Wegesrand sicherte uns eine Dusche und Trinkwasser.
Täve war wieder voll in seinem Element. Während ich alles aufbaute, verschwand er im Unterholz und legte sich einen Parcours an. Logisch, durfte ich diesen dann auch als Erster testen. Es war noch früh am Abend und so blieb viel Zeit für ein Kartenspiel und weitere Gesprächsthemen. Ich musste mich nach einer Woche Single-Wandern nun wieder an Jemanden um mich herum gewöhnen. Das bedeutete, um das Abendessen kämpfen, die Süßigkeiten mit allen Mitteln verteidigen und im Zelt seinen Schlafplatz nicht ohne Gegenwehr herzugeben.
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Tag 10 | 31.Mai 2021
Kammererhof – Herzogenweiler, 12km ↗ 400m ↘ 500m
Gleich der erste Morgen zu zweit verlief anders. Ich musste meinen Sohn aus dem Bett schreien und zwei unmotivierte Körper in Fahrt bringen. Einzig der heutige Wegeverlauf motivierte uns. Vor uns lag an sanfter Abstieg nach Roggenbach, wo wir auch die Mittagspause einplanten. Da kam es doch wie gerufen, dass sich in dem kleinen Örtchen ein Imbiss und ein Supermarkt befand. Bei Döner und Pommes genossen wir das schöne Wetter und im Supermarkt wurde Milch und Cola nachgekauft. Beides hatte ich beim gestrigen Proviantnachschub vergessen.
Nach der Pause quälten wir uns mit vollen Bäuchen einen 200 Höhenmeter Anstieg nach oben, der bald zunehmend flacher wurde. Da wir den ganzen Tag über immer kleinere Pausen einlegten und auch sonst viel herumtrödelten, weil die Natur ja soviel Sehenswertes an sich hat, war es nicht verwunderlich, dass wir am Nachmittag erst 12 Kilometer geschafft hatten. So war aber der Plan und da kam ein Plätzchen kurz vor Herzogenweiler wie gerufen. Wasser gab es genug und so hatten wir freie Platzwahl und suchten uns ein sonniges Plätzchen mit großem Holzvorrat aus.
Täve richtete sein obligatorisches Plumpsklo ein, baute eine Brücke über einen Bach und war so mehr beschäftigt mit sich als mit mir. Nachdem alles errichtet war, nutzten wir die warmen Sonnenstrahlen und duschten uns ausgiebig unter dem Wassersack. Es war ein richtig gelungener, erster voller Tag mit Täve und wurde mit einem warmen Sommerabend am Hobo entsprechend gekrönt.
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Tag 11 | 01.Juni 2021
Herzogenweiler – Krumpenhof, 12km ↗ 500m ↘ 500m
Die erste Hälfte des Tages sollte uns in hügligen Terrain nach Fischerhof führen, ein kleines Örtchen im Tal nahe Wolterdingen. Dort machten wir dann auch unsere größte Pause und füllten unsere Trinkflaschen auf. Stetig begleitete uns das „Milch-Problem“, welches ich sonst immer mit Milchpulver gelöst hatte. Da wir aber kein Milchpulver mehr hatten, stand die Frage im Raum, wie Täve morgens seinen Grießbrei bekommt und ich meinen Milchkaffee.
Für diesen Tag fanden wir keine Lösung und würden wohl morgen Beide am Frühstückstisch unsere Opfer bringen müssen. Am Krumpenhof bogen wir dann wieder von der Straße in den tiefen Wald ab und fanden wieder einmal nach genau 12 Kilometern einen tollen Platz. Dieses Mal waren wir früh dran und es blieb Zeit, an einem kleinen Bach gemeinsam einen Staudamm zu bauen. Das hatte auch was nützliches: Das dadurch aufgestaute Becken war ideal, um sich darin mit dem kompletten Körper abzukühlen. Täves Ziel war ein anderes: „Los, lass uns den Staudamm nun zerstören und sehen, was passiert“. Da war ich doch glatt dabei.
Am Abend genossen wir bei einem Kartenspiel die Flamme des Hobo’s und waren doch zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der letzten Tage. Für Täve waren die Touren nicht zu hart, für mich endlich entspannend und das Primärziel, einfach mal wieder wild zu zelten, war auch erreicht.
Tag 12 | 02.Juni 2021
Krumpenhof – Rötenbach, 14km ↗ 600m ↘ 500m
Zum frühen Morgen musste erst einmal geackert werden. Vor uns stand ein 200 Höhenmeter Anstieg, dem jedoch ein 10 Kilometer langer Abstieg folgen sollte. Bis nach Oberbränd hatten wir die Hälfte geschafft und wollten im Ort nach einem Einkaufsladen suchen. Ein Einheimischer meinte jedoch, dass es sowas nur im nächsten Ort geben würde.
Wir pausierten nun erst einmal in einem Haltestellen-Wartehaus und saßen die kurzen Regenschauer aus. Das dehnten wir dann zur Mittagspause aus und diskutierten die Lage. Wollten wir Beide ein weiteres Frühstück ohne Milch ertragen? Nein! Aber den Umweg wollten wir auch nicht nur wegen einem Liter Milch machen. Täve kam auf die Idee, einfach irgendwo zu klingeln, um nach Milch zu fragen.
Gesagt, getan! Eine nette Frau überließ uns einen Liter Milch und wollte noch nicht einmal Geld dafür. Sahen wir so bedürftig aus oder rochen wir dementsprechend? Egal, wir Beide liebkosten das Tetrapak und freuten uns nun auf den morgigen Tag umso mehr. Für den weiteren Verlauf konnte ich Täve mit einer Schutzhütte motivieren. Wenn wir die erreichen würden, könnten wir dort auch schlafen.
Leider versteht Täve unter Schutzhütte eher die luxuriöse Variante mit geschlossen Türen und Fenstern und Kamin. Die meisten Schutzhütten im Schwarzwald sind davon aber leider weit entfernt. So auch diese besagte Klausbach-Hütte. Es handelte sich dabei um eine offene Hütte, die von einigen Wanderern bereits als Toilette zweckentfremdet wurde. Wir zogen also freiwillig das Zelt als Nachtlager vor.
In einem Birkenwäldchen, wo einige Biber schon ihr Unwesen getrieben hatten, errichteten wir an einem Bach unser Zelt. Täve hatte genügend Holz, dank der Biber, um nun eine Brücke nach der anderen zu erbauen. Nur Keiner von uns Beiden war mutig genug, diese auch zu begehen. Immer wieder fing es leicht an zu nieseln, doch gegen Abend gönnte uns der Wettergott noch einen schönen Abend am Hobo.
Tag 13 | 03.Juni 2021
Rötenbach – Bonndorf, 21km ↗ 800m ↘ 800m
Zum Frühstück brauchten wir unsere ganzen Reserven auf, denn gleich in Rötenbach würden wir heute unseren Proviant nachkaufen. Gestärkt vom überfüllten Buffet liefen wir die 4 Kilometer in den Ort sehr zügig. Am Ortseingang fragte ich einen Bewohner, wo sich denn der Einkaufsladen befinden würde. Der lächelte uns gleich schräg mit den Worten an „Ihr wisst schon, dass heute Feiertag ist!?“ Gott, ich hatte völlig die Zeit vergessen und nun standen wir vor einem großen Problem. Dies wurde erst einmal vor den verschlossen Türen des Supermarktes ausdiskutiert.
Im Navi suchte ich nach dem nächsten Supermarkt. Es gab welche, die jenseits der Route, aber dafür in der Nähe lagen. Andere Märkte lagen entlang der Route, dafür aber weit entfernt. Täve entschied sich für die letzte Option, also hieß unser Ziel heute Bonndorf, 14 Kilometer entfernt. Wir folgten also erst dem Rötenbach und der gleichnamigen Schlucht, um später die Wutachschlucht zu durchqueren. Aufgrund des Feiertages und der Attraktion Wutach, war an der Schattenmühle viel Auflauf zu erwarten.
So rasteten wir auf dem Weg dahin in ruhigen Wäldern und sparten uns den Auflauf auf. Zügig durchquerten wir dann diesen neuralgischen Punkt, um in die Lotenbachklamm einzusteigen. Nun waren es nur noch 5 Kilometer bis Bonndorf und 200 Höhenmeter vor uns. Da jedoch der Wegeverlauf spektakulär über Brücken, vorbei an tosenden Wasserfällen ging, standen wir bald am Ausgang der Klamm und Täve war enttäuscht, dass sie schon zu Ende war. Nun setzte wieder ein wenig Niesel ein und auf den letzten Kilometern überlegten wir nun, wo wir nächtigen sollten.
Da kam bei der Durchquerung des letzten Waldstückes vor Bonndorf Täve auf die Idee die Rucksäcke doch hier in dem schönen Wald zurück zu lassen, um nur schnell in Bonndorf einzukaufen und dann zurück zu kehren. Die Idee gefiel mir, da wir so schon unser Nachtlager kannten und nicht mehr verzweifelt suchen mussten. Außerdem konnten wir nun das letzte Stück ohne schweres Gepäck gehen und in Bonndorf so richtig shoppen. Gleich am Ortseingang befand sich die Tankstelle, die wir plünderten.
Zurück am Zelt wurden dann erst einmal die Belohnungseinkäufe von den notwendigen Sachen getrennt und wir stießen mit eine Cola und Fanta auf die krasse Tour an. Täve hatte keine Schwächen gezeigt, wohl immer die Belohnung im Hinterkopf. In einem lichten Wäldchen errichteten wir gemeinsam alles und während Täve wieder ab in den Wald ging, gesellte sich ein Baummarder zu mir. Er war ängstlich und neugierig zugleich, so dass er mir aus sicherer Distanz aus den Baumwipfeln zuschaute. Der Abend klang dann bei üppigen Buffet am Hobo aus und doch ein wenig erschöpft ging es heute mit großer Vorfreude in den Schlafsack.
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Tag 14 | 04.Juni 2021
Bonndorf – Roggenbach, 8km ↗ 200m ↘ 300m
Nach dem gestrigen Tag versprach ich Täve heute eine einstellige Tageskilometer-Tour. Das kam mir auch sehr gelegen, denn der Rucksack war aufgrund des maßlosen Einkaufes gestern wieder sackschwer geworden. Heute lag nur ein kleiner Anstieg vor uns, dem ein lang gezogener, sanfter Abstieg folgen würde. Heute pausierten wir in kürzeren Abständen und bei Steinabad gab ich Täve viel Zeit, um sich mit den Ziegen zu beschäftigen.
4 Kilometer folgten wir nun dem Bach Steina bergab in Richtung Roggenbach. Es war ein gemütliches Dahinschlendern auf breiten Wegen und gegen frühen Nachmittag war auf einer Lichtung dann auch Schluss mit Schwitzen. Wir platzierten unser Zelt am Rande einer großen Wiese und genossen die Sonne, die prall schien. Es war ein toller Platz und noch lange begleitete uns die Sonne in den wundervollen Abend.
Kurz vorm Schlafengehen entdeckte ich am Himmel Wetterleuchten. Würden Sie auch Unheil über uns bringen? Ich checkte das Regenradar und was ich da sah, gefiel mir gar nicht. Färbungen von rot bis violett sagten Unwetter mit Starkregen voraus. Ich spannte also das Zelt mit allem ab, was ich hatte, platzierte das Equipment sicher und trocken und begaben uns ins Bett.
Keine 10 Minuten später kam erst das Grollen, dann ein paar Tropfen und schließlich das angekündigte Unwetter. Zum Glück bekamen wir nicht den Sturm mit, weil wir unser Zelt in einer windgeschützten Ecke aufgebaut hatten. Jedoch prasselte der Regen unaufhörlich hernieder. Während Täve bald fest schlief, konnte ich aufgrund des Lärms nicht schlafen. Ich spielte ein wenig am Handy herum und prüfte regelmäßig den Regenverlauf. Nach einer Stunde Starkregen folgte eine Stunde mäßiger Regen. Nun konnte ich einschlafen und bekam im Unterbewusstsein noch mit, dass es auch bald aufgehört hatte.
Tag 15 | 05.Juni 2021
Roggenbach – Eggingen, 15km ↗ 550m ↘ 850m
Eigentlich sollten noch zwei Tage bevorstehen, doch beim Frühstück sagte die Prognose nichts Gutes voraus. Daher entschieden wir, heute is zur Schweizer Grenze durchzuziehen und einen anderen Weg zu gehen. Im Ziel Eggingen würden wir dann den Bus nach Waldshut nehmen, wo unserer Zug nach Hause starten würde.
Der Plan ging gut auf und auch das Wetter spielte einigermaßen mit. Dafür hatten wir mit der Wegebeschaffenheit zu kämpfen. Aus normalen Wegen waren Wasserläufe geworden, feste Pfade waren nun Schlammlöcher und von oben drückte eine unangenehme Schwüle, die die Mücken in Scharen herbei trieb. Klar, dass wir uns dann auch noch freiwillig einem Bushwalk unterzogen, der dem ganzen die Krone aufsetzte.
Erstmals bekam ich den Unmut von Täve zu spüren, aber er ist es ja von mir gewohnt. Entspannt ging es nun über kleine Dörfer und hügliges Terrain tendenziell immer mehr bergab. Mit 360 Metern Höhe sollten wir am Ende unserer Tour den niedrigsten Punkt erreichen. Dafür ließen wir uns Zeit, bummelten aber nicht, da ja die Abfahrtszeiten von Bus und Bahn fixiert waren.
Gegen frühen Nachmittag erreichten wir das Ziel ohne große Regengüsse. Doch als wir Waldshut erreichten, ging es wieder richtig ab und wir beglückwünschten uns Beide zu der richtigen Entscheidung. Auf der Heimfahrt ließen wir die letzten tage Revue passieren und ich stellte für mich fest, dass es auch im Schwarzwald noch ruhige, einsame und unbekannte Ecken gibt. Man darf nur den Weg dorthin nicht scheuen, der manchmal beschwerlicher ist als gedacht.