Nordmazedonien Kosovo 2022
Trekking in den Shar Mountains von Nordmazedonien und Kosovo
++ High Scardus Trail ++
Nordmazedonien Kosovo 2022
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Reiseziel im Überblick
Einleitung
Vorbereitung und Planung
Unsere Tour im Überblick
Nützliche Links
Reisebericht
Das Buch zur Reise
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Land | Region | Südeuropa Nordmazedonien Kosovo | Shar Mountains Grenzgebirge |
Reiseroute | Vom Norden (Berg Ljuboten) entlang der Grenze Richtung Süden bis nach Popova Shapka (Berg Titov Vrv) |
Reisezeit | Dauer | Anfang bis Mitte Juni | 14 Tage |
Klima | Wetter | Mediterranes Klima in den Ebenen, in den Bergen starkes, alpines Wechselklima, oft Westwetter mit starken, kurzen Regenfällen, begleitet vonheftigen Gewittern und Starkböen |
Reiseart | Aktivität | Wandern/ Trekking mit Zelt in den Bergen, in den Orten teilweise Unterkunft gebucht |
Übernachtung | 1 Vornacht in Skopje, da Spätanreise, letzte Nacht in Popova Shapka, zwischendurch Unterkunft in Prevalla, Lubinje und Vesala |
Flora | Fauna | Auf dem Bergkamm meist Wiesen und oberhalb der Baumgrenze, im Kosovo Laub-Mischwälder, in Mazedonien Nadelwälder, viele Wildwiesen | Bären, Luchse, Wölfe, Steinböcke, Schlangen, weniger Insekten, sehr viele, lästiges Fliegen |
Sicherheit | Tourismus | Trotz Armut sicheres Reiseland, auch Skopje | wenig auf Tourismus eingestellt, sehr günstiges Reiseziel, viele Einheimische sprechen Deutsch |
Anreise | Mit Flugzeug direkt von/nach Zürich mit Swiss nach/ von Skopje (auch Wizzair ab/an Friedrichshafen möglich), weiter mit Transferservice zum Startpunkt und retour vom Ziel, |
Wildnis Faktor | Auf dem Gebirgskamm unter der Woche keine Menschen, am Wochenende nur vereinzelt, wild zelten wird geduldet, sehr unbekanntes Reiseziel, daher Wildnisfaktr für euopäisches Niveau auf einem Top-Level |
Kocher Info | An den Tankstellen befüllen sie die Benzinflaschen ohne Probleme, Gaskartuschen würde ich vermeiden, da auf der Route nur sehr kleine Orte liegen, die eine rudimentäre Infrastruktur aufweisen |
Einkaufsmöglichkeiten | In Skopje den Haupteinkauf und dann auf der Route immer im Tal Nachkauf möglich (Prevalla, Lubinje, Vesalla und Popova Shapka) |
Einleitung zurück zur Liste
Gefühlt ist es eine Ewigkeit her, dass wir endlich mal wieder unser Ding durchziehen konnten. Seit der letzten ausländischen, gemeinsamen Reise 2020 hat sich ja viel getan. Ich war dann in Corona Zeiten auf meinem Solotrip 2021 durch den Schwarzwald unterwegs und die Gründe dafür waren und sind ja bekannt. Nach der Trennung von meiner langjährigen Partnerin Yvonne im Mai 2021 wollte ich einerseits den Kopf frei bekommen, aber auch mal wieder mehr als nur für ein Mikroabenteuer den Rucksack packen. Jetzt, ein Jahr später musste ich nun umdenken, anders planen und vor allem noch mehr Verwantwortung übernehmen.
Da 2022 die Pandemie an Schwung verlor, war eine Tendenz erkennbar, die das Reisen bald wieder möglich machen sollte. Trotzdem buchte ich die Flüge sehr kurzfristig. Um erschwerte Einreisebedingungen musste ich mir keinen Kopf machen, da keine Tests nötig waren und ich bereits geimpft war. Täve mit seinen 10 Jahren war außen vor und benötigte keinerlei Schutzvorkehrungen. Das machte es uns sehr leicht, ein Ziel in Europa zu wählen. Aber härter als die Corona-Einreisebeschränkungen sind meine Auswahlkriterien und natürlich stand da auf der Liste Sardinien ganz weit oben, was wir 2020 corona-bedingt absagen mussten, weil Anfang Mai alle Reisen abgesagt worden. Im Juni diesen Jahres wäre das Ziel bereits zu heiß gewesen und so schaute ich mich nach nördlich gelegenen Zielen um. Immer wieder schwirrte mir Albanien durch den Kopf, ob nun in Form des Peak of Balkans- Trail oder von Empfehlungen von Reisenden, die wir in Montenegro 2019 trafen.
Irgendwie zufällig stieß ich dann auf den High Scardus Trail, der in seinem Grundgerüst bereits 2016 existierte. Viel hörte man von dem Trail aber vorerst nicht, da dieser aktuell 301 km lange Trail sich immer noch in der Entwicklung befindet. So ist der Trail als solches kein geschlossener Weg von Anfang bis Ende, sondern beinhaltet noch offene Shuttle-Passagen, die aber geschlossen werden sollen. Schon 2021 saugte ich jede Information auf, schloss die Offenen Teilstücke selbst, indem ich eine Route fand und war irgendwie von dem Gedanken fasziniert, auf einem Grenzgebirgskamm drei Länder zu durchreisen. Lange schlummerte dieses Vorhaben auf meinem Rechner und in meinem Kopf. Im Juni 2022 war es dann soweit, dass Vorhaben nun endlich in die Tat umzusetzen. Logisch, dass mein Sohn sofort Feuer und Flamme war.
Vorbereitung und Planung zurück zur Liste
Der High Scardus Trail sollte für mich nur ein Grundgerüst darstellen, an dem ich mich entlanghangeln wollte. Da damals noch kein kompletter GPX-Track existierte, musste ich mir anhand der Karten und Beschreibungen einen eigenen Trail zusammenstellen. Mittlerweile findet Ihr hier einen tollen Track als GPX. Dabei schloss ich auch gleich die offenen Teilstücke. Ich war schon sehr optimistisch, was die Streckenlänge anging. Ich kam auf nahezu 260 km bis zum Nordufer des Ohridsees, plante sogar erst den Rückflug ab Ohrid nach Friedrichshafen zurück. Da jedoch der Wegeverlauf sehr bergig war, weil man immer wieder westlich oder östlich ins Tal abstieg, verfolgte ich auch den direkten Gebirgskamm, um so Strecke und Höhenmeter zu sparen.
Außerdem fand ich in den kostenloses Karten auf der offiziellen Website auch alternative Wege, Pfade oder Teilabschnitte. So waren wir nun Beide extrem flexibel, was das Routing und das Ziel anging. Da ich schon seit Jahren mit der Idee gut fuhr, das Ziel offen zu lassen, plante ich hier wieder genau so. Feststand nur der Zielflughafen Skopje, der Startpunkt Staro Selo (unterhalb des Berges Ljuboten, ca. 1.5 Stunden Autfahrt von Skopje entfernt), der Trail mit seinen schier unendlichen Möglichkeiten und dazu ein offenes Ziel. Diese vier Eckpfeiler musste ich nun verbinden. Ich kontaktierte mehrere Transferunternehmen, der Airport Shuttle war schnell gefunden und auch die Fahrt zum Startpunkt war schnell fixiert.
In mir wuchs die Idee, den Aufsteig von Staro Selo zur Mountain Hut per Auto zu bewältigen, die Straße war und ist aber nur für Geländewagen geeignet. Ein Transferservice kontaktierte dann Einheimische und für 50 Euro sparten wir uns gleich am ersten Tag einen 1000 hm Anstieg, den wir auf einer schlechten Piste und durch Wald hätten bewältigen müssen. Des weiteren hielt ich mir zwei Transferunternehmen für den Rücktransfer warm. Ich wusste ja nicht, wann denn welcher spontan verfügbar wäre. Diese würde ich dann 1-2 Tage vor Rückreise kontaktieren, um den genauen Standpunkt und Abholort mitzuteilen. Das hatte bis jetzt auch in anderen Zielgebieten funktioniert und auch diese Transferunternehmen signalisierten mir ihre Spontanität.
Da wir wieder mit dem Zelt losziehen wollten, waren Unterkünfte nicht unser Problem, zumal auf dem Kamm und in der Nähe davon nie ein Ort passiert wurde. Man musste immer mindestens 1000 hm absteigen, um in einen Ort zu gelangen. Nach meinen Recherchen war in diesen Orten, die laut dem Track die Orte regulär passieren, nicht einmal die Verpflegung und der Nachkauf gesichert. Daher packte ich sicherheitshalber für die ersten 5 Tage Proviant ein. Logisch, dass die ersten Schritte bergauf sehr schwerfällig waren.
Die meiste Zeit würden wir uns oberhalb der Baumgrenze zwischen 2000 und 2500 m Höhe bewegen, der HoBo war unnötig. Der Wasserfilter musste auf jeden Fall mit, ich las von viel Weide- und Viehwirtschaft. Als Zelt wählten wir das leicht und kleine Hilleberg Unna und trotz Sommers in Südeuropa begleiteten uns wieder unsere dicken, aber leichten Daunenschlafsäcke. Ab und an waren die auch wirklich nötig. Wir verzichteten auf Grödel und Eispickel, mussten dafür aber so einige Schneefelder weiträumig umgehen oder gar im Extremfall sogar die Route komplett umplanen, wenn das Gelände zu steil wurde.
In Nordmazedonien tauschten wir am Geldautomaten vor Ort in Landeswährung um, es wäre aber nicht notwendig gewesen, im Kosovo bezahlt man mit Euro. In beiden Ländern akzeptiert man aber auch Kreditkarten. Zur Einreise reicht der Personalausweis aus, wir hatten aber Reisepass dabei. Da Nordmazedonien und Kosovo keine EU-Länder sind, gilt hier nicht das Daten-Roamin Eurer Mobilfunkanbieter. Das Netz ist sogar in den Bergen ausgezeichnet, aber man bezahlt im Schnitt 8 Euro pro Tag und hat auch nur ein begrenztes Datenvolumen zur Verfügung. Wer alleine mit Kindern reist und nicht beide Elternteile mitreisen, der muss ein notariell beglaubigtes Formular ausfüllen und unterschreiben lassen. Dies erledigen auch einige Bürgerbüros. Mich haben bei der Aus- wie Einreise die Zöllner nach diesem Formular gefragt, wollten es aber nicht sehen.
Zusätzlich musste ich außerdem dieses Formular an die kosovarischen Ämter schicken, um die grünen Grenzübertritte zu legitimieren. Das kann man alles selbst organisieren und ist bei hohen Aufwand kostenlos. Es gibt aber auch Seiten wie Zbulo, die u.a. für Peak of Balkans Touren die nötigen Genehmigungen einholen. In meinem bald erscheinenden Reisebuch werde ich Euch die nötigen Informationen zur Verfügung stellen, damit Ihr die Grenzübertritte selbst, einfach und kostenfrei organiseren könnt.
Unsere Tour im Überblick zurück zur Liste
Am Ende sind es „nur“ 97 Kilometer geworden. Dafür war der Weg das Ziel und das Gelände unwegsam und steil.
Der hellrosane Trail war die Ursprungsroute. Wie man sieht gibt es viel Ausweichoptionen. Der hellgrüne Pfad war die Option direkt über den Kamm. An manchen Stellen wäre es durchaus möglich gewesen, diesen zu gehen. Doch dann hat man das Problem mit dem Proviant, den man nur in den Tälern aufstocken kann.
Hier mal ein Vergleich, was wir geschafft haben und wie weit der zyanblaue High Scardus Trail am Ende wirklich geht
Nützliche Links zurück zur Liste
High Scardus Trail | Informative und offizielle, lokale Seite über den Trail mit detailierten, zoombaren Pdf-Karten zum kostenlosen Download. Gps Tracks fehlen |
High Scardus Trail Österreich | Kommerzielle Seite aus Österreich, auf Deutsch mit guten Praxisinformationen |
Inex Cars | Etwas teurer als die anderen, dafür organisert er ggf. auch einen Uphill Transfer ab Staro Selo zur Mountain Hut Ljuboten (50 Euro) Airport - City 25 Euro, Skopje- Staro Selo 65 Euro |
Taxi Skopje Airport | Organisiert Airporttransfers, aber auch landesweite Transfers, sehr günstig, Airport- City 18 Euro, Skopje- Staro Selo 50 Euro, Popova Shapka- Airport 60 Euro |
Ibis Hotel Skopje | Zentral gelegenes Hotel, direkt im Stadtzentrum, Supermarkt und Restaurant ca. 5 Gehminuten entfernt, leckeres und ausreichendes Frühstücksbuffet |
Hotel Scardus in Popova Shapka | Das wohl einzige annehmbare Hotel in dem Ort, für 4* sehr verfallen und abgewohnt, dafür aber sehr günstig |
Garmin V3 Adria Topo | Garmin Karte für die Region |
Wanderreitkarte | Immer wieder für exotische Ziele eine gelungene Alternative zu den Garmin-Karten |
Reisebericht zurück zur Liste
-Auszug aus dem Buch-
Zweiter Tag – Ein holpriger Transfer
Tourdaten: |
04.06.2022 → 3.5 km ↗ 480 m ↘ 0 m
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Link: |
https://www.komoot.de/tour/1114682080
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QR-Scan: |
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Nach einem ausgiebigen Frühstück in dem sehr stylischen Hotel erledigten wir unseren Einkauf. Zwei Kilogramm Nudeln, zwei Brote, Müsli, Obst, Gemüse, Dosenwurst und Süßigkeiten standen genauso auf der Einkaufsliste wie Kekse und Riegel für den täglichen Bedarf. Das sollte nun für die kommenden fünf Tage reichen. Gegen 10 Uhr erwartete uns dann Alek vorm Hotel. Es dauerte nicht lange und wir ließen die Stadtgrenze Skopjes hinter uns und es folgte nun ein Dorf nach dem anderen. Auf einer Schnellstraße ging es zügig Richtung Berge. In der Ferne war schon der Gebirgszug zu erkennen. Imposant stellte er sich uns in den Weg. Wir bogen Richtung Norden ab und überpünktlich erreichten wir Staro Selo, den offiziellen Startpunkt der Tour.
Bald erschien unser zweiter Transfer. Für Alek und seinen deutschen Straßenkreuzer war hier Schluss. Fortan war ein Geländewagen nötig, der in Form eines Lada Nivas erschien. Wir tauschten nun Komfort und Klimaanlage gegen durchgesessene Sitze und offene Fenster. Nach einem Kilometer war dann auch Schluss mit dem komfortablem Straßenbelag.
In Schrittgeschwindigkeit manövrierte der alte Einheimische seinen Lada die ausgespülte Piste hinauf. Es ging permanent durch dichten Wald. Man konnte also keine Aussicht genießen, wäre aber sicher im Stande gewesen, hätte man die Option gehabt. Wir wurden immer wieder durchgeschüttelt und mussten uns im Auto mit Händen und Füßen am Boden und am Dach verkeilen. Ohne diese Taktik hätten wir vermutlich die Auffahrt nur mit Blessuren überstanden. Endlich nahm die Vegetation ab, unser Ziel war ersichtlich. Die Berghütte Ljuboten war erreicht und wir stiegen schwankend aus dem Auto.
Wir gönnten uns eine erste Pause, analysierten noch einmal die Wolkenbildung in alle Richtungen und mein Sohn gab dann das „Go“ zum Losmarschieren. Natürlich übersprangen wir die Aufwärmphase. Die Auffahrt war so schweißtreibend, dass wir gleich auf ordentlicher Betriebstemperatur waren.
Unschwer ließ sich gleich der Anstieg auf einem kleinen Pfad erkennen. Ich spürte jedes Gramm auf meinem Rücken. Bei Täve lief es auch nicht flüssig und so wählte jeder sein Tempo, für Smalltalk war sowieso keine Luft mehr übrig.
Um uns zu motivieren, stückelten wir die 500 Höhenmeter bis zum Sattel in Portionen, machten alle 100 Höhenmeter ein kleines, nach der Hälfte ein größeres Päuschen. Bald verließen wir das kniehohe Gestrüpp, in dem sich der kleine Pfad bis zur großen Pause hinaufgeschlängelt hatte. Nun war der Sattel in der Ferne erkennbar, der am Fuße des 2.498 Meter hohen Ljuboten liegt. Bis dahin war nun ein ausgetretener Pfad zu sehen, der durch loses Geröll am Berghang verlief. Wir trafen auf erste, unüberwindbare Schneefelder, die wir beschwerlich umgehen mussten. Im losen Geröll stiegen wir zwei Meter auf und rutschten einen Meter wieder ab.
Auf dem Sattel, es waren gerade mal 3.5 Kilometer absolviert, sollte die nächste Pause erfolgen. Doch schon jetzt lockte dieser Gebirgszug mit einem Traumcamp nach dem anderen. Täve sträubte sich also, den Rucksack wieder aufzusetzen und meinte, dass es doch für den heutigen Tag reichen würde. Er wollte es langsam angehen und ich hatte ja auch keinen Druck. „Der Weg ist das Ziel“ beschreibt unser Motto wohl am ehesten.
Da der Wind sehr stark aus Westen über den Kamm zog, suchten wir auf dem Sattel nach einer geeigneten Stelle für das Zelt und fanden bald eine kleine, windgeschützte Senke. Nun fehlte nur noch Wasser. Täve hörte ein leises Rauschen auf der kosovarischen Seite. Für diesen illegalen Grenzübertritt hatte ich noch kein Permit, aber ich ging das Risiko ein und stieg etwa 100 Höhenmeter ab, bis ich brauchbares Wasser vorfand.
Da wir den Anstieg und den kurzen Wanderabschnitt heute doch sehr entspannt angegangen waren, war es dann auch schon früher als sonst an der Zeit, sich ums Abendmahl zu kümmern. Während also das Wasser köchelte, in dem die Nudeln auf Verzehr warteten, spannte ich vorsichtshalber alle Leinen am Zelt ab.
Der Wind frischte mehr und mehr auf und nur im Windschatten des Zeltes war es noch angenehm warm. Die Sonne allein hatte schon nicht mehr die Kraft, uns aufzuwärmen.
Wie gewohnt ging es nach dem Essen dann an die Abendwäsche. Täve wollte gleich mal seinen Joker setzen und ließ den Waschgang aus. Mal ehrlich, es war aber auch extrem kalt in dem Wind und die Hälfte des Wassers flog sowieso mit dem Wind und nicht auf meinen Körper. Während ich am Fluchen war, amüsierte sich mein Sohn im windgeschützten Zelt über meine Aufschreie. Schnell sprang ich in frische und warme Klamotten. Anschließend genossen wir noch den Ausblick auf die kosovarische Stadt Ferizaj im Westen und die hüglige Landschaft mit den nordmazedonischen Tiefebenen im Osten, bis die Sonne dann auch komplett hinter den Berggipfeln verschwunden war. Es wurde alsbald empfindlich kalt.
Traditionell spielten wir im Zelt ein paar Runden Rommé und rissen die ersten Genussmittel an, bevor es bald in die Schlafsäcke ging. Im Verlaufe der Nacht nahm dann nicht nur der Wind nochmals zu, sondern es gesellte sich auch noch Regen dazu. Die Zeltwände wackelten dermaßen, dass sie immer an meinen Kopf stießen. Ich war echt froh, dass ich noch vorsorglich alle Leinen abgespannt hatte. An Schlaf war nicht zu denken. Täve dagegen schlief tief und fest. Irgendwann schlief ich dann doch mal ein.
Blick auf die Berghütte Ljuboten
Im Tal braute sich was zusammen
Auf schlecht markierten Pfad ging es nur bergauf
Den Sattel kann man schon gut erkennen, wo wir unser Camp später aufschlugen
Die Querung des Geröllfeldes hatte es in sich
Das Geröllfeld mit Schneefeldern lag hier nun hinter uns
Blick auf den Kosovo
Im Bildhintergrund thront der Ljuboten
Über den rechten Gerööhang mit Restschnee waren wir aufgestiegen
Unser erstes Camp am Sattel des Ljuboten
Nur an der Neigung des Grases kann man den starken Wind erahnen
Auf dem Sattel verläuft direkt die Grenze zwischen Nordmazedonien und dem Kosovo
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